Fast jeder Bundesligist ist dabei

E-Sport: Auf dem Weg zum Volkssport?

veröffentlicht am

Uli Hoeneß ist eine der wichtigsten Figuren des deutschen Fußballs. Wie kaum ein anderer hat er über Jahrzehnte die Branche geprägt und immer wieder neue Trends und Potentiale erkannt. Nur beim E-Sport hat er sich schwergetan und stand dem Thema immer kritisch gegenüber.

In Deutschland und der ganzen Welt ist E-Sport aber ein absoluter Mega-Trend. Wettkämpfe finden in ausverkauften Hallen statt, es geht um Preisgelder in Millionenhöhe. Nur was genau ist E-Sport eigentlich?

E-Sport ist der sportliche Wettkampf mit Computerspielen. In der Regel wird der Wettkampf mit dem Mehrspielermodus eines Computerspieles ausgetragen. Die Regeln des Wettkampfes werden durch die Software und externe Wettkampfbestimmungen, wie dem Reglement des Wettkampfveranstalters, vorgegeben. Die Wettkampfteilnehmer werden E-Sportler genannt; pro Computerspiel kann es mehrere Disziplinen geben. Die meisten Computerspiele werden entweder als Individualsport oder Mannschaftssport betrieben. Bei einzelnen Computerspielen gibt es sowohl auf Individual- als auch auf Mannschaftsebene Wettkämpfe.

Fast jeder Bundesligist ist dabei

Besonders beliebt in Deutschland sind bei den Esport-Disziplinen vor allem League of Legends, FIFA und Counter-Strike: Global Offensive.

Dass die Fußballsimulation FIFA in der Fußballnation Deutschland besonders beliebt ist, ist keine allzu große Überraschung. Mittlerweile verfügt fast jeder Bundesligist über eine professionelle E-Sport-Abteilung. Die Matches in der sogenannten virtuellen Bundesliga erfreuen sich gestreamt großer Beliebtheit. Frisch gebackener Deutscher Meister ist RB Leipzig um das dänische eSport-Ausnahmetalent Anders „RBLZ_Vejrgang“ Vejrgang, der gerade einmal 16 Jahre alt ist. Vize-Meister wurde zum zweiten Mal in Folge der FC St. Pauli.

Bis zu 4 Millionen Esport-Enthusiasten in Deutschland

Laut einer Marktanalyse der FH Westküste und Nielsen Sports interessieren sich 50 Prozent der Deutschen zumindest ein wenig für E-Sports, während die anderen 50 Prozent gar kein Interesse zeigen. In Deutschland soll es rund 3-4 Millionen Esport-Enthusiasten geben. Damit liegt Deutschland weit hinter Esport-Nationen wie China oder Südkorea – im europäischen Vergleich aber relativ weit vorne.

Weltweit konnte die Esport-Branche 2021 die Rekordmarke von einer Milliarde US-Dollar Marktumsatz brechen. Bis 2024 wird sogar ein Anstieg auf mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar erwartet. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers erreichte man in Deutschland im Jahr 2021 einen Umsatz von über 110 Millionen Euro. In den nächsten Jahren bis 2024 soll der Umsatz auf mehr als 150 Millionen Euro wachsen. Der jährliche Anstieg liegt bei mehr als 20%. In Westeuropa macht Deutschland damit ungefähr 50% des Gesamtumsatzes aus.

Keine weitere Förderung

In Deutschland ist E-Sport vom Deutschen Olympischen Sportbund nach wie vor nicht als Sportart anerkannt. Das wird sich wohl auch erst mal nicht ändern, denn Im Februar 2021 teilte die Bundesregierung entgegen der im Koalitionsvertrag vereinbarten Bestrebungen mit, dass es in der laufenden Legislaturperiode keine weitere Förderung des E-Sports geben werde. (tcb)


Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Printausgabe April 2022




TNS Sports auf WhatsApp abonnieren

Mehr zum Thema

Sport-Spektakel in der Fördehalle: Rückkehr der TSB Hallensportschau

Nach 10 Jahren Pause meldet sich die TSB Hallensportschau am 2. März mit einem Spektakel aus Sport, Turnen, Tanzen, Akrobatik und Show zurück in der Flensburger Fördehalle.

Henrik Boennen und Lukas Wrobel erneut zur Hyrox-Weltmeisterschaft

Henrik Boennen und Lukas Wrobel von DGF Flensborg nehmen erneut an der Hyrox-Weltmeisterschaft teil.

Was macht eigentlich: Simon Skaaning Linnebjerg?

Was macht eigentlich Ex-DHK Handballer Simon Skaaning Linnebjerg?

Die Europeada 2024: Ein Fußballfest zwischen den Meeren

Die EUROPEADA findet 2024 vom 28. Juni bis zum 7. Juli im deutsch-dänisch-friesischem Grenzgebiet statt. Als Projektleiter hat Ruwen Möller viele Baustellen gleichzeitig zu bearbeiten.