
TNS SPORTS bereits ab 3 Euro/Monat
Ein IF Stjernen Flensborg ohne Lars Meyer als Trainer der Liga-Mannschaft ist für viele unvorstellbar. Seit gestern Abend müssen wir uns aber an diese Vorstellung gewöhnen, denn zusammen mit seinem gleichberechtigten Trainerkollegen Thomas Knuth verkündete Lars Meyer seinen Rücktritt. „Ich bin traurig über die Entscheidung, aber auch voller Dankbarkeit für die Zeit“, will Ligamanager Ulf Graef den beiden keinen Vorwurf machen, denn ihre Begründung ist nachvollziehbar. „Den Gedanken irgendwann aufzuhören hatte ich schon länger“, erklärt Meyer. „Es lief ja zuletzt auch nicht so prickelnd, die letzten Spiele waren dann mit ausschlaggebend. Nach dem Spiel am Samstag haben wir unseren Rücktritt angeboten und gestern hat sich die Mannschaft dafür entschieden. 30-40% der Spieler glauben nicht, dass wir noch die richtigen für diese Aufgabe sind.“ Im Stich gelassen hätten die beiden ihre Mannschaft aber definitiv nicht und vorerst auch noch weitergemacht. „Aber die Jungs wollen wieder härter angepackt werden. Vielleicht ist es mal ganz gut, wenn jemand von Außen kommt, der die Jungs nicht kennt.“ So hatten die Trainer gleichzeitig immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu den Spielern, kennen sich teilweise seit etlichen Jahren.
„Vor einem Jahr musste Ingo Lüthje wegen Erfolglosigkeit gehen, da standen wir mit etwas weniger Spielen auf dem gleichen Platz und hatten die gleichen Punkte“, sagt Meyer. „Ich sehe hier auch keinen Fortschritt, eher einen Rückschritt. Zwar haben wir jetzt vielleicht die beste Mannschaft, aber auch die schwierigste. Da bleibt der Spaß dann auch ein bisschen weg.“ Dass sie zusammen auch wieder die Klasse gehalten hätten, davon ist der langjährige Stjernen-Trainer überzeugt. „Aber wir wollen uns auch mal weiterentwickeln.“ Dies soll nun mit einem anderen Trainer geschehen.
„Wirklich schade“
Ulf Graef bekräftigt nochmals, dass es durch die Trennung keine Risse auf der zwischenmenschlichen, teils freundschaftlichen Ebene mit Lars Meyer und Thomas Knuth geben wird. „Aufgrund der sportlichen Gesamtentwicklung der Ligamannschaft und der gesamten Abteilung fühlen wir uns den beiden sehr verbunden. Wirklich schade.“
Dem Verein wird Lars Meyer dennoch erhalten bleiben. „Ohne Fußball geht es einfach nicht“, lacht er. So könne er sich zur nächsten Saison auch wieder eine Tätigkeit als Jugendtrainer bei Stjernen vorstellen, auch wieder in Kombination mit Thomas Knuth. „Ich bin aber für alles offen, wenn es passt. Ich muss auch nicht immer an vorderer Stelle stehen.“
Mit Lars Meyer zur erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte
Mit Lars Meyer als Trainer feierte IF Stjernen Flensborg die größten Erfolge der Vereinsgeschichte, indem er als Trainer den Aufstieg in die Landesliga Schleswig ermöglichte und die junge Mannschaft im gleichen Jahr noch als Pokalsieger hervorging. Damals war zwar Ingo Lüthje an der Seite von Lars Meyer, doch auch Thomas Knuth ebnete den Weg für diesen Erfolg. Gemeinsam mit Meyer bildete er zuvor schon ein erfolgreiches Trainerduo, indem sie Stjernen vor den Abstieg retten konnten. Knuth legte anschließend eine Baby-Pause ein.
Lars Meyer fing im Januar 2000 zunächst als Co-Trainer von Rolf Rubin an, zum Sommer wurde er dann erstmals Chef-Trainer von IF Stjernen.
