5 Fragen an

Bo Hansen: Ich möchte mich weiter im Herrenbereich etablieren

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Aus unserer Rubrik: 5 Fragen an…

Bo Hansen ist Volleyballspieler der Flensburg Seahawks vom TSB Flensburg. 

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Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, um erfolgreich Volleyball bzw. Beachvolleyball zu spielen?

Für mich ist die Arbeitseinstellung das A und O, um erfolgreich zu werden, gerade im Trainingsprozess, da man sich eben auf vielerlei Weise verbessern und ausbilden lassen kann. Man darf sich nicht unterkriegen lassen, wenn es mal nicht so gut läuft oder wenn man in einem Bereich nicht so vorankommt, wie man es gerne hätte.

Zweitens muss man eine gewisse Athletik mitbringen, insbesondere beim Beachvolleyball. Die Athletik hat für mich wenig mit der Körpergröße zu tun, sondern mit der Möglichkeit seinen Körper effizient einzusetzen und aus den physischen Möglichkeiten, die man hat, das größte herauszuholen. Dazu gehört auch, dass man sich vernünftig im Athletiktraining verhält und Arbeit reinsteckt.

Der dritte Punkt ist das Spielverständnis. Man muss auf jeden Fall dazu in der Lage sein, schnell zuordnen können, in welchen Situation man sich befindet und diese seinen eigenen Fähigkeiten zuzuordnen. Dann kann man den Fehler vermeiden, den Gegner unter Druck setzen oder sogar den Punkt spielen.
Und als letzte Voraussetzung ist das Ballgefühl wichtig. Es gibt so viele verschiedene Arten, den Ball im Volleyball zu spielen, so viele Kontaktmöglichkeiten. Da ist die Liebe zum Ballspiel notwendig, um erfolgreich zu sein.

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Überwiegt inzwischen mehr der Stolz über die zwei deutschen Vizemeistertitel in diesem Sommer oder noch der Ärger über die verpasste Chance auf Gold?
Wie zufrieden bist du insgesamt mit deiner Saison?

Es nicht unbedingt der Stolz über die beiden Vizemeistertitel. Da wird wahrscheinlich noch ein bisschen länger ein bitterer Beigeschmack bei rumkommen. Es ist eher der Stolz über die lange und in der Organisation schwierigen Saison, die wir aber gut meistern konnten. Die beiden deutschen Turniere auf der „Rock my Beach“ Tour, die ich gespielt habe, waren sehr erfolgreich. Im Nachhinein, wenn man sich später an diese Saison erinnert, werden mir vor allem die Herrenturniere und die eigene Präsentation, wie ich dort gespielt habe, mir positiv in Erinnerung bleiben.

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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Greifst du im nächsten Jahr wieder mit deinem Partner Hennes Nissen an? Welche Ziele hast du dir für den Sommer gesteckt?

Hennes und ich werden in der kommenden Saison vermutlich nicht als Team Hansen/Nissen auftreten. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass wir bestimmt mal ein/zwei Turniere zusammen spielen werden, vielleicht auch die Deutsche Meisterschaft U20, aber das weiß ich alles noch nicht.
Ich möchte mich auf jeden Fall weiter im Herrenbereich auf der deutschen Tour etablieren, dieses Mal mit einem festen Partner. Da passieren gerade viele Dinge, um einen festen Partner zu finden.

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Was unterscheidet den Volleyball in der Halle am meisten vom Beachvolleyball? Und ist ein guter Hallenspieler automatisch auch ein guter Beacher?

Erstmal natürlich der Untergrund und die Umstände – beim Beachvolleyball stehst du nur zu zweit auf dem Feld, was erstmal gar nicht so eine große Umstellung ist. Es ist allerdings für einen Athleten im Kopf eine deutliche größere Herausforderung, sich in Stresssituationen gut fokussieren zu können. Man hat eben nicht die Möglichkeit, sich auswechseln zu lassen und keinen anderen Spieler, der den Angriff für einen machen kann. Man ist bei jedem Ballwechsel beteiligt und man muss sich immer am Gegner orientieren, denn der bestimmt mit dem Aufschlag, wer unter Druck gesetzt wird.
Jeder Kontakt kann Punktentscheidend sein.
Man ist sowohl als Beachvolleyballer als auch als Hallenspieler nicht direkt gut in der anderen Disziplin. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Beachvolleyballer deutlicher runder und kompletter ausgebildet sind, weil man jedes Element abdecken muss. Man hat es nicht, dass man gar nicht Annehmen oder Zuspielen kann, wie in der Halle. Bis zu einem gewissen Niveau sind Beachvolleyballer eher dazu in der Lage, in der Halle Leistung zu bringen. Dafür sind in der Halle die Ballgeschwindigkeiten und die Winkel deutlich schneller und härter als beim Beachvolleyball, wo du teilweise in der Abwehr nur noch reagieren und nicht mehr agieren kannst.

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Du spielt in diesem Jahr mit deiner Mannschaft in der Regionalliga. Wie macht sich die höhere Spielklasse bemerkbar und was ist für euch drin in der Halle?

Die höhere Spielklasse ist schon deutlich zu merken. Man wird in mehr Bereichen gefordert. Die Teams sind in allen Basisbereichen klar besser ausgebildet, man kann kein Spiel mehr nur noch über den Aufschlag gewinnen, wie es im letzten Jahr der Fall war. Man muss sich aktiv mit dem Gegner beschäftigen und man darf sich bei den eigenen Kontakten auch nicht mehr so viele Fehler erlauben, weil diese vom Gegner bestraft werden.
Ich glaube, dass für uns in der Regionalliga für uns sehr viel drin ist. Ich habe den Eindruck, dass die Teams alle sehr ausgeglichen sind in ihrer Spielstärke. Zwei, drei Teams, wie KTV3 und Lübeck stechen da ein bisschen heraus oder können etwas nach oben schnellen in der Leistung. Ansonsten glaube ich, dass wir mit einem vollen Kader und bei unserer Top-Leistung jeden Gegner irgendwie schlagen können oder zumindest sehr doll herausfordern.


Dieser Artikel erschien zuerst im TNS SPORTS Magazin Nr. 30 | November 2022
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