IF Stjernen Flensborg sichert sich mit einem souveränen 4:0 Erfolg über BSC Brunsbüttel aus eigener Kraft den Klassenerhalt in der Landesliga Schleswig und verabschiedet mit Rico Nommensen schweren Herzens einen Spieler, der die Mannschaft über Jahre hinweg wie kein anderer prägte.
Flensburg – Ein Sieg am letzten Spieltag gegen Absteiger BSC Brunsbüttel war Pflicht für die Ligamannschaft von IF Stjernen Flensborg, um nicht in der Relegation nachsitzen zu müssen und um den Klassenerhalt zu zittern. Schnell machte sich aber deutlich, dass IF Stjernen gewillt war den Klassenerhalt unaufgeregt ins Ziel zu bringen. In der 25. Minute war es dann Nicolai Vosgerau, der sonst in der Kreisklasse B für Stjernen spielt, der nach einem Freistoß-Lattentreffer von Marvin Treitz zum 1:0 abstaubte und die rund 120 Zuschauer im Engelsby-Centret jubeln ließ. Vor der Pause erhöhte dann Jasper Carstens per Kopf zur 2:0 Halbzeitführung für die Mannschaft vom Trainer-Duo Marco Jannsen und Lars Meyer.
Ungefährdeter Sieg zum Klassenerhalt
“Ich glaube nicht, dass es überhaupt eine Situation an diesem Tag gab, dass wir in Schwierigkeiten geraten sind. Der Gegner hat uns das relativ leicht gemacht. Sie haben probiert dagegen zu halten, sich aber nie Chancen erarbeitet. Dafür hatten wir reichlich”, sagte ein glücklicher Marco Jannsen nach dem Spiel.
Das Spiel war im Grunde bereits entschieden, als Schiedsrichter Nicolas Köcher zur zweiten Halbzeit anpfiff. Spätestens als in der 56. Minute Jasper Schwarz, der in der kommenden Saison mit dem MTSV Hohenwestedt in der Oberliga angreifen wird, das 3:0 erzielte, stand fest: Der SV Dörpum (gewann 2:1 gegen den TSV Kropp) muss in die Relegation und der MTV Tellingstedt wird absteigen (4:0 Sieg gegen TuS Collegia Jübek).
Spalier stehen für den Kapitän
“Jeder bekam dann noch einmal eine Chance zu spielen”, so durften auch Leo Kratz, Jannis Hybsz, Jannik Kaak (wechselt zum Büdelsdorfer TSV) und Gentrit Ujkani noch einige Spielminuten sammeln. In Mitten der Wechsel konnte Jasper Carstens in der 67. Minute noch seinen zweiten Treffer des Tages bejubeln, ehe es kurz vor Schluss zum verdienten Abschied von Kapitän Rico Nommensen kam, der über sechs Jahre das Tor der Grün/Weißen hütete. Seine Mitspieler standen Spalier, die Zuschauer applaudierten anerkennend. Niels Müller, der sich ebenfalls aus der Liga verabschiedet, aber dem Verein erhalten bleibt, übernahm für die letzten Minuten das Tor. “Meine Auswechslung kurz vor Schluss und das Spalierstehen der Mannschaft haben mich schwach werden lassen. Als meine Mutter mir dann noch ein Bier gereicht hat, musste ich mich von meiner weichen Seite zeigen”, schmunzelt der Kapitän am Tag nach seinem “letzten Tanz” für IF Stjernen. Ab Sommer wechselt er zurück in die Oberliga zum TSB Flensburg. “Das war ein Abschied, den man sich nicht hätte schöner wünschen können.”
“Da wurde es schwer die Emotionen zu verbergen”
Und es war ein Abschied, der von der Ausgangslage nicht hätte packender sein können: “Aufgrund der tabellarischen Situation war dieses Spiel sehr wichtig. Daher habe ich mich im Vorfeld nicht wirklich mit der Tatsache beschäftigt, dass dies mein letzter Auftritt für Stjernen sein wird. Die Konzentration hat mir geholfen, die Emotionen im Griff zu halten”, so der 29-jährige Torhüter. “Unmittelbar vor dem Anpfiff wurde es schwer die Emotionen zu verbergen. Es war schön zu sehen, wie viele Leute wieder da waren, um uns zu unterstützen. Diese Verbundenheit der Leute zeichnet den Verein aus und es macht mich stolz, ein Teil davon gewesen zu sein. Vielen Dank an alle Personen, die vor Ort waren!”
Große Feier zum Abschied
Er selbst bekam bei seiner Abschiedsvorstellung kaum etwas zu tun, seine Mannschaft bescherte ihm einen ruhigen letzten Arbeitstag, der nach dem Spiel mit den offiziellen Verabschiedungen und der Feier seinen Höhepunkt fand. “Die Feier danach war geprägt von berührenden Reden, Austausch von Anekdoten sowie Gelächter und Feierei. Ich glaube, ich habe jeden Anwesenden mindestens zwei Mal umarmt und circa 30 Wildberry Lillet getrunken. Vor allem die kleine exklusive Party in der Kabine, bei der nur die Spieler und Trainer dabei waren, wird sicherlich in Erinnerung bleiben. Danke an diesen besonderen Verein.” Das schwere Erbe von Rico Nommensen werden in der neuen Saison Daniel Benzin und Jonas Schultz antreten. (msc)
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