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Der Husumer SV hat zum dritten Mal in Serie den Kreispokal gewonnen. Im Finale setzte sich die Elf von Trainer Sebastian Kiesbye glücklich mit 3:2 (0:1) nach Verlängerung durch.
Rantrum – Es hätte so schön sein können aus Sicht des SV Frisia 03 Risum-Lindholm. Die zweite Herren-Mannschaft und Frisias Damen hatten vorgelegt und am Finaltag in Rantrum den Pokalsieg perfekt gemacht. Und auch die Ligamannschaft von Trainer Leif Johannsen war in der 90. Minute eigentlich schon im Ziel. Vor knapp 350 Zuschauern hatte Kapitän Marvin Bruhn seine Mannschaft in der Schlussminute durch einen verwandelten Elfmeter zum vermeintlichen Pokalsieg geschossen. Zuvor gab es bereits je ein Elfmeter auf beiden Seiten. Direkt vor der Halbzeitpause konnte Yago Heider bei seiner Abschiedsvorstellung einen Strafstoß sicher verwandeln und brachte seine Mannschaft somit in Führung. Zuvor hatte Jannik Drews den Elfmeter herausgeholt.
Marvin Bruhn mit dem vermeintlichen Siegtreffer in der 90. Minute
Im zweiten Durchgang war es dann Kevin Knoll in der 70. Minute nach Foulspiel an Satrup-Neuzugang Finn Christiansen, der einen ebenfalls berechtigten Elfmeter zum 1:1 Ausgleich ins Tor von Frisia-Keeper Lars Christiansen versenkte.
Eine Viertelstunde vor der drohenden Verlängerung war dann Schluss für den angeschlagenen Yago Heider, für ihn kam Tade Traber ins Spiel. Gerade noch rechtzeitig kehrte Heider frisch geduscht zum Platz zurück und konnte noch den eiskalt verwandelten Elfmeter von Marvin Bruhn nach Foulspiel an Morten Höfer mit ansehen. Jubelnd lief er quer über den Platz und sprang ins Glück der Jubeltraube. Der riesige Frisia-Fanblock war außer Rand und Band, jubelte zusammen mit der Mannschaft.
Überhaupt war der Platz in Rantrum fest in Gelb/Schwarzer Hand. “Ohne Frisia wäre hier gar nichts los”, schallte es von der einen Seite des Platzes zur anderen, die ebenso laut antwortete. Diese Leidenschaft der Fans und der anderen zwei Mannschaften ließ auch Trainer Leif Johannsen nicht kalt: “Unglaublich wie die Fans und die Teams untereinander sich unterstützt haben! Alle drei Finalteams vom SV Frisia 03 sind mit zwei Großbussen gemeinsam nach Rantrum gefahren, um sich zu unterstützen. Dieser Zusammenhalt ist einmalig und stimmt mich positiv auf die nächsten Jahre.”
SV Frisia 03 Risum-Lindholm – Husumer SV (27.05.2023, Pokalfinale)
Doch es hieß noch vier Minuten Nachspielzeit zu überstehen. Und wie es im Fußball nun einmal so ist, bekam der Husumer SV mit der letzten Aktion des Spiels noch eine letzte Chance auf den Ausgleich: Ein Freistoß. Pascal Gettu Ayene übernahm die Verantwortung, drehte den Ball irgendwie ins Tor und plötzlich jubelte der Husumer SV, der sich mit reichlich Glück in die Verlängerung rettete.
“Die Verlängerung war ganz schwierig für meine Jungs”
Und die hätte nicht besser beginnen können für den HSV. 60 Sekunden nach Verlängerungsbeginn erzielte Leven Meiko Jensen den Siegtreffer zum erneuten Pokalsieg. Frisia war bemüht, konnte sich aber in der Nachspielzeit nicht mehr ins Elfmeterschießen retten. “Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir den Titel nicht gewinnen konnten. Nach dem 2:1 Führungstreffer, dürfen wir uns das nicht mehr aus der Hand nehmen lassen”, erklärt Leif Johannsen, für den es ebenfalls sein letztes Spiel als Cheftrainer beim SV Frisia war. Künftig wird er als sportlicher Leiter Verantwortung übernehmen. “Die Verlängerung war ganz schwierig für meine Jungs, da wir bereits mit angeschlagenen Spielern in die Partie gehen mussten. Es soll keine Ausrede sein, aber wenn ich mit so einem dezimierten Kader ins Spiel gehe, muss ich Verständnis haben, dass 120 Minuten sehr belastend werden und wir da nicht mehr super Offensiv-Fußball spielen können. Aber mit dem Spielverlauf müssen wir das Spiel nach Hause bringen.”
Spaß auf der Rückfahrt trotz knapper Niederlage
So aber ging es nur mit zwei Pokalen zurück nach Risum-Lindholm. “Glückwunsch an unser Frauenmannschaft und unsere 2. Herren (Jü tweed) – ich freue mich riesig für die beiden Teams. Die haben dann meine Jungs glaube ich ganz schnell wieder auf die Beine geholfen”, schmunzelt Johannsen. “Die Rücktour war sehr sehr wild.” (msc)