Schon im ersten Jahr nach der Fusion

Trainerwechsel bei RB Obere Treene: Holland und Hagge müssen gehen / Göndüz übernimmt

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Trainerwechsel bei Rot Blau Obere Treene bereits nach nur einer Saison: Dogan Göndüz kommt vom TSB Flensburg II und löst damit Sandro Holland und Patrick Hagge ab, die mit ihrer Mannschaft kurz vor dem Aufstieg in die Landesliga stehen. 

Tarp/Flensburg – Mit dabei hat Dogan Göndüz dann auch Sandi Duratovic als seinen Co-Trainer, der aktuell sowohl Co-Trainer als auch Stürmer beim TSB Flensburg II ist. “Ich habe vier wundervolle Jahre mit meiner Mannschaft gehabt”, sagt Dogan Göndüz. “Wir haben Erfolge und Aufstiege gefeiert. Jetzt habe ich aber gemerkt, dass ich für mich als Trainer einer zweiten Mannschaft beim Maximum angekommen bin. Der Verein möchte eine neue Philosophie entwickeln. Dafür mache ich jetzt für einen neuen Trainer Platz, der vielleicht frischen Wind und neue Ideen einbringen kann.” 

“Vom Gesamtpaket überzeugt”

Wichtig war Göndüz eine offene und ehrliche Kommunikation mit beiden Vereinen. So kam der Kontakt zu RB Obere Treene beziehungsweise dem FC Tarp-Oeversee bereits vor zwei Jahren erstmals zu Stande. “Da war ich aber mit meiner Mannschaft noch nicht so weit, wir wollten uns noch zusammen weiterentwickeln. Nun ist aber die Zeit für den Wechsel gekommen. Wir hatten sehr gute Gespräche und ich bin von dem Gesamtpaket und den kompletten Rahmenbedingungen überzeugt. Und das ich meinen besten Freund Sandi Duratovic als Co-Trainer mitnehmen durfte, war natürlich super”, erläutert Dogan Göndüz seine Beweggründe. “In kürzester Zeit hat es sich bei RB super entwickelt. Das wird eine sehr spannende Sache.”

Sandro Holland enttäuscht über die Trennung

Aktuell steht RB Obere Treene unter dem scheidenden Trainerduo Sandro Holland und Patrick Hagge mit 16 Punkten Vorsprung auf den TSB Flensburg II auf Platz eins der Verbandsliga Nord und wird in der neuen Saison aller Voraussicht nach in der Landesliga Schleswig spielen. Umso überraschender kam für Sandro Holland und Patrick Hagge in der vergangenen Woche die Mittelung des RB-Vorstandes, dass man nach der Saison getrennte Wege gehen möchte. “Das ist natürlich sehr enttäuschend, wenn man 16 von 16 Spiele gewonnen hat und letztes Jahr fast aufgestiegen wäre. Davor hatte ich schon als Spieler versucht, dem Verein wieder auf die Beine zu helfen. Da ist es dann enttäuschend, dass man jetzt vom Vorstand gesagt bekommt, dass man im Sommer nicht mehr mit uns plant. Das ist kein gutes Timing. Auch das der neue Trainer schon klar gemacht wurde, war kein schöner Move”, sagt ein enttäuschter Sandro Holland, der sich vorher ein Gespräch gewünscht hätte, was man vielleicht hätte besser machen können. “Das, was man sich aufgebaut hat, wurde jetzt irgendwie zu Nichte gemacht, aber das ist der Fußball und das muss man respektieren und akzeptieren – und das tun Patrick Hagge und ich auch.” 

Patrick Hagge: “Ehrlich und fair kommuniziert” 

Weniger schlimm findet Patrick Hagge seinen Rausschmiss zur neuen Saison als Chefcoach: “Natürlich hat mich die Mitteilung des Vereins, den im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, im ersten Moment auch getroffen”, erklärt er, findet aber vollstes Verständnis für den Vorstand. “Allerdings wurde meiner Meinung nach vom Verein her von Anfang an ehrlich und fair kommuniziert”, hat Hagge hier eine ganz andere Auffassung als Holland. “Es war Aufgabe des Trainerteams der ersten Herrenmannschaft von RB neben dem sportlichen Erfolg, einen Spielstil und ein Auftreten nach außen zu vermitteln. Der sportliche Erfolg war natürlich nahezu perfekt. Allerdings gab es bei den anderen Punkten doch die eine oder andere Differenz in der Art und Weise, wie wir uns die Zukunft vorstellen. Diese Differenzen konnten wir nicht ausräumen und dadurch hat der Verein sich entschieden, den eingeschlagenen Weg in einer anderen Form fortführen zu wollen. Dieses wurde uns in einem gemeinsamen Gespräch auch fair und ehrlich mitgeteilt.” 

Einig ist man sich, dass die Saison anständig zu Ende gebracht werden soll. “Wir haben jetzt noch 12 Spiele, in denen wir weiterhin gemeinsam versuchen werden, so viele Punkte wie möglich zu holen, um dann im Sommer dem neuen Trainerteam perfekte Bedingungen zu übergeben, damit der Weg von RB Obere Treene weitergehen kann.” Dann allerdings auch ohne Patrick Hagge. 

Das Vertrauen in den Vorstand war zuvor auch bei Sandro Holland immer groß. “Wir ziehen das jetzt bis zum Sommer durch und machen den Aufstieg perfekt. Dann wars das für mich”, arbeitet Holland eigentlich gerade an seiner B-Lizenz. “Der Erfolg gibt dem Trainer ja eigentlich immer recht, aber warum das dann so entschieden wurde?” Für die restliche Saison bleibt aber das Ziel bestehen, ungeschlagen zur Meisterschaft zu gelangen, auch wenn uns nun für das Trainerteam “schwieriger wird”. 

Es hat nicht zu einhundert Prozent gematched”

Die Begründung über die Trennung liefert auch der Vorstand. “Es hat bei Sandro Holland und Patrick Hagge nicht zu einhundert Prozent gematched. Sie hatten schon verschiedene Ansichten vom fußballerischen und sind sich nicht immer einig geworden”, erläutert Sven Hansen. “Wir haben uns mit den beiden zusammengesetzt und sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass es so nicht weitergeht, denn im Endeffekt gab es immer nur Unstimmigkeiten.” Um künftig solche Probleme zu vermeiden, wird RB Obere Treene künftig auf ein Zwei-Trainer-Modell verzichten. “Wir hatten jetzt zwei hauptverantwortliche Trainer, das wird es erstmal nicht mehr geben. Da kann es zu vielen Reibereien kommen. Wir wollen lieber zum klassische Modell Trainer/Co-Trainer. Wir brauchen einen richtigen Cheftrainer, der für die Entscheidungen gerade stehen muss und die fußballerische Linie vorgibt.” Zusammen wurde entschieden, dass bis zum Sommer gemeinsam weitergemacht wird. “Wir sind auch weiterhin mit den beiden Trainern sehr gut. Wir wollen ihnen die Chance geben, dass sie bis zum Ende durchzuziehen können, weil es für uns wichtig ist, dass sie dann mit uns hoffentlich gemeinsam die Verbandsligameisterschaft feiern, noch steht diese ja nicht fest. Das wäre unser Wunsch.” 

Das Ende der Trainertätigkeit soll aber nicht unbedingt das Ende von Sandro Holland und Patrick Hagge im Verein einläuten. “Beide sind zu jeder Zeit herzlich willkommen bei uns im Verein, auch auf anderen Positionen”, so Hansen, der bereits von Patrick Hagge signalisiert bekommen hat, dass dieser gerne weiter bei RB Obere Treene eine Aufgabe übernehmen würde. “Am Ende konnten beide unsere Entscheidung verstehen.” 

Dogan Göndüz: “Mein Wechsel kam für meine Jungs überraschend”

Auch Dogan Göndüz glaubt an die Meisterschaft von RB Obere Treene in der Verbandsliga Nord. “Ich denke, wir werden als Aufsteiger in der Landesliga mit unserer Qualität wieder oben mitspielen können, wenn nicht sogar um den Aufstieg. Aber das gute an dem Verein ist, dass wir nicht aufsteigen müssen. Wir haben kein Druck, sondern wollen das Stück für Stück aufbauen.”

Künftig möchte Dogan Göndüz die Mannschaft verjüngen und Spieler weiterentwickeln. Zusammen mit den erfahrenden Spielern, soll so eine gute Mischung entstehen. 

Die Jungs vom TSB Flensburg II mussten die Entscheidung ihrer Trainer erst einmal verdauen. “Sie waren nach vier tollen und erfolgreichen Jahren natürlich traurig und verunsichert, weil es für sie überraschend kam. Verstehen konnten sie mich aber alle, dass ich mich für eine neue Sache entschieden habe und mich weiterentwickeln möchten. Sie haben mir die Entscheidung nicht übel genommen. Sie sind alle jung, ich hab sie aus der A-Jugend teilweise bekommen. Sie kennen im Herrenbereich als Trainer nur mich.” 

Nun soll aber zunächst die Saison anständig zu Ende gespielt werden. Am liebsten mit dem Aufstieg in die Landesliga, ebenso wie sein neuer Verein RB Obere Treene. “Das ist unser Ziel. Ich habe die Jungs im Mittelfeld der Kreisklasse A übernommen und spielen jetzt schon um den Aufstieg in die Landesliga. Das wollen wir jetzt alle gemeinsam schaffen über die Relegation. Wir werden bis zum letzten Tag Gas geben.”

Zukunft von Sandro Holland offen

Wie es dann für Sandro Holland nach der Saison weitergehen wird, steht unterdessen noch nicht fest. “Ab Sommer bin ich frei und dann schaue ich mal, was es so für mich gibt. Und wenn es nichts gibt, dann ist das eben so. Dann hab ich eine Fußballfreie Zeit. Aber wenn sich eine Tür schließt, dann öffnen sich immer neue Türen.” (msc)





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