“Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, dann können auch wir eine gute Rolle spielen” – Timo Andresen im “nospa Spieltags Talk”

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Für Flensburg 08 hat Timo Andresen viele Jahre in der Schleswig-Holstein Liga gespielt, sein zu Hause fand er aber beim TSV Nordmark Satrup. 2012 fand er erstmals den Weg nach Satrup, feierte eine Meisterschaft, den Aufstieg in die Landesliga und ist als Kapitän der Mannschaft für Trainer Bernd Hansen nicht mehr wegzudenken.


Am Samstag geht es nach einem guten halben Jahr endlich wieder in der Landesliga Schleswig weiter. Zum Auftakt empfangt ihr euren Tabellennachbarn aus der Vorsaison, den BSC Brunsbüttel. Was erwartest du von diesem Spiel?

Ich erwarte ein sehr hitziges und spannendes Spiel mit vielen Zweikämpfen. Beide Mannschaften werden im ersten Spiel nach so einer langen Pause zeigen wollen, was sie drauf haben und sich nichts schenken. Wir wissen was auf uns zukommt, denn Brunsbüttel ist ein sehr unangenehmer Gegner. Aber wir sind sehr gut gewappnet und freuen uns sehr auf das Spiel und können es kaum erwarten endlich wieder um Punkte zu spielen.

Wie zufrieden bist du mit eurer Vorbereitung, den Testspielen und den beiden Auftritten im Pokal?

Im großen und ganzen bin ich schon zufrieden mit unserer Vorbereitung. Die Jungs haben sich im Trainingslager und auch bei den Trainingseinheiten gut reingehauen. Natürlich kann man nicht immer 100% zufrieden sein aber das ist denke ich ganz normal, gerade in einer Zeit wo man nicht wusste, ob es überhaupt weiter geht.

In den Vorbereitungsspielen und in den Pokal Spielen haben wir uns sehr ordentlich präsentiert, gerade in den Pokalspielen sind wird unserer Favoritenrolle gegenüber den unterklassigen Mannschaften bisher gerecht geworden. Mal schauen, wer jetzt auf uns wartet? Die Freundschaftsspiele haben wir zum größten Teil auch positiv gestalten können. Das Freundschaftsspiel gegen Risum-Lindholm muss ich aber hervorheben. Klar haben wir da unglücklich 2:3 verloren aber es war eine wirklich tolle und sehr gute Mannschaftsleistung, worauf wir weiter aufbauen können und auch werden.

“Den Sport wieder mehr lieben und schätzen gelernt”

Als im März die Saison zunächst unterbochen wurde, hättest du es damals für möglich gehalten, dass erst jetzt wieder der Spielbetrieb starten kann? Und was war das für ein Gefühl nach so langer Pause endlich wieder ein richtiges Spiel zu bestreiten?

Ich persönlich habe nicht damit gerechnet das die Pause so lange sein würde. Die Pause tat uns als Mannschaft aber denke ich ganz gut, da wir die letzten Jahre nach den Saisons aus den verschiedensten Gründen nicht wirklich viel Pause hatten. Außerdem hat man unseren Sport wieder mehr lieben und schätzen gelernt. Ich persönlich hatte anfangs ein sehr mulmiges Gefühl, da die Medien das Thema ja schon sehr hoch gepuscht haben und auch noch tun. Als ich dann das erste mal aber wieder auf den Platz stand, war das mulmige Gefühl schnell wieder weg, da die Freude und der Fokus auf das Spiel zu groß waren, um mich dann noch mit dem mulmigen Gefühl auseinander zu setzen. Man muss aber denke ich ein dickes Dankeschön an den Fußballverband und an die einzelnen Vereine senden, da ohne die gut ausgearbeiteten Konzepte kein Fußball möglich wäre. Ich persönlich hoffe, dass wir nicht nochmal pausieren müssen.

Ihr habt relativ wenig Neuzugänge dazubekommen. Wie ist dein bisheriger Eindruck?

Es ist glaube ich gar nicht so leicht aktuell Spieler zu finden, die sich überhaupt zutrauen Landesliga zu spielen und sich dem hohen Konkurrenzkampf bei uns zu stellen. Wir sind ein ziemlich großer Kader mit meines Erachtens richtig guten und jungen Spielern. Den Trainern war es vor der Saison sehr wichtig, den Kern der Mannschaft zu halten und uns punktuell zu verstärken und das haben sie denke ich sehr gut geschafft. Mein Eindruck von unseren Neuzugängen ist sehr positiv! Alle Neuzugänge passen Charakterlich sehr gut zu uns und hauen sich im Training und in den Spielen komplett rein. Da haben unsere Trainer ein tollen Job gemacht.

Seit eurer ersten Saison in der Landesliga habt ihr immer oben mitgespielt. Was glaubst du ist in dieser Saison für euch möglich?

Wir haben dieses Jahr eine gute Mischung aus jungen wilden Spielern, aber auch aus alten erfahrenen Spielern. Das hat uns die letzten Jahre schon ausgezeichnet beim TSV. Wir leben ganz klar von der Leidenschaft und von der mannschaftlichen Geschlossenheit. Beherzigen wir das, was wir trainiert und besprochen haben, dann können wir dieses Jahr wieder eine sehr gute Rolle in der Landesliga spielen. Ich persönlich würde mich über das obere Drittel sehr freuen und das Zeug haben wir auch dafür.

Welche Mannschaften siehst du als Aufstiegskandidaten?

Ich sehe Friedrichsberg und Brunsbüttel als Aufstiegskandidaten. Friedrichsberg hat die letzten Jahre auch immer eine gute Rolle in der Landesliga gespielt und Brunsbüttel ist auch seit Jahren eine feste Größe, die immer oben mit dabei war.
Ich will uns nicht als Aufstiegskandidaten betiteln, aber wenn wir unsere Hausaufgaben machen, dann können auch wir eine gute Rolle spielen und die ein oder andere Mannschaft ärgern (er grinst).

“Ich fühle mich fitter denn je”

Mit 33 Jahren gehörst du zu den erfahrenen Spielern. Bernd Hansen hat dich in unserer Saisonvorschau als den “verlängerten Arm des Trainers” und als “nicht zu ersetzen” bezeichnet. Wie ist dein Verhältnis zu Bernd Hansen? Wie hat sich euer Trainerteam bisher eingespielt? Und wie lange kann Bernd noch auf dich zählen?

Bernd Hansen ist ein sehr guter und erfahrener Trainer, er hat für jeden ein offenes Ohr und ihm ist es sehr wichtig, dass jeder von uns sich wie ein Teil vom Ganzen fühlt. Man merkt gerade im Taktischen Bereich, dass er sehr viele Kenntnisse hat und wir als Mannschaft mit noch sehr jungen Spielern noch viel von ihm lernen können.
Natürlich ehrt es mich und freut mich natürlich auch sehr mit 33 Jahren das von unserem erfahrenen Trainer zu hören, der schließlich mal Profifußballer war. Bernd und ich haben ein sehr ehrliches, offenes und sehr gradliniges Verhältnis. Wir schätzen und respektieren uns als Person sehr und tauschen uns auf und neben dem Platz über viele Dinge aus.

Ich halte sehr viel von unserem Trainerstab und ich denke das sie sich sehr gut eingespielt haben. Alle Trainer die wir bei uns haben (sind ja nicht nur die drei Hauptverantwortlichen), sind sehr eifrig bei der Sache und helfen uns Spieler von mal zu mal besser zu werden, um unsere Ziele, die wir uns gesteckt haben, zu erreichen.

Es gibt so viele Faktoren die mit entscheiden, wie lange ich noch Fußball spielen werde. Ich kann also jetzt und heute noch nicht sagen, wie lange das noch sein wird. Es kann nächstes Jahr sein, aber auch erst übernächstes Jahr. Ich spiele seit 1992 Fußball, was eine sehr lange Zeit ist. Ich mache mir da wirklich keinen Stress. Aktuell fühle ich mich fitter denn je und genieße aktuell jedes Training und jedes Spiel mit den Jungs, das kann ich sagen. Meine größte Priorität gilt aber meinem kleinen zweijährigen Sohn, den ich über alles liebe und ich deshalb schauen muss, wie es sich alles entwickelt und weiter geht.

Seit 2012 bist du bei Nordmark Satrup zu Hause. Zwischendurch bist du noch einmal kurz zu Flensburg 08 zurückgekehrt. Was macht Satrup für dich so besonder?

Ohh das wusste ich gar nicht, dass ich schon so lange in diesem wunderbaren Verein bin. Wie schnell die Zeit vergeht, wenn man sich so wohl fühlt. Dieser Verein ist für mich eine Herzensangelegenheit geworden. Ich bin zwischenzeitlich zwar noch einmal zu 08 zurück, weil ich noch einmal Oberliga spielen wollte, was ich ja auch über Jahre bei 08 vorher getan habe, aber der Reiz war irgendwie nochmal da. Ich wusste dann aber auch relativ schnell, dass ich wieder zu Satrup möchte, weil es dann auch einfach nicht mehr das gleiche war wie früher bei 08. Ich habe ja schon wirklich in diversesten Fußballvereinen gespielt und auch da mich sehr wohl gefüllt, aber Satrup ist nochmal eine Klasse für sich. In dem Verein geht es nicht um den einzelnen, sondern um das Ganze und man ist trotzdem zielstrebig und will was erreichen in allem was man tut und anpackt. Ich bin bis heute sehr froh, dass Max Jacobsen mich damals gefragt hat, ob ich zu Satrup wechseln möchte. Danke Max! Man kann wirklich schon fast behaupten, man ist eine große Familie. Es gibt so viele Menschen, die ehrenamtlich diesen Verein zu dem machen, wie er ist und das ist wirklich super. Vielen Dank auf diesem Weg! Der Verein ist wirklich was besonderes und ich hoffe, dass noch Jahre nach meiner aktiven Zeit guter Fußball in Satrup gespielt wird.





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