
Jonas Burau ist nicht nur der Kapitän von TuS Collegia Jübek, sondern auch eines der prägenden Gesichter des Vereins. Zusammen mit Trainer Guido Gehrke konnte er in den vergangenen Jahren einen erfolgreichen Aufstieg durchlaufen. Zuvor spielte Burau u.a. viele Jahre beim FC Angeln 02. Wie er über seinen alten Verein denkt, welche Ziele er mit Jübek hat und wie zufrieden er mit der ersten Landesliga-Saison bisher ist, erzählt er uns im „nospa Spieltags Talk“.
Am Sonntag habt ihr am Ende klar gegen den BSC Brunsbüttel, ein Top-Team der Liga, veloren. In der ersten Hälfte konntet ihr aber noch gut mithalten. Was war los in der zweiten Halbzeit?
Ich selbst war leider durch meine fünfte gelbe Karte gesperrt. In der ersten Halbzeit hätten wir einfach zwei Tore machten müssen. Wie es nun mal so ist beim Fußball: Machst du ihn vorne nicht rein, bestraft dich der Gegner danach. In der zweiten Halbzeit kassieren wir dann den zweiten Standard und verschlafen den Anfang. Dann hat Brunsbüttel das gut runter gespielt und nochmal zwei Treffer erzielt. Klar verdient.
Ganz anders sind die Voraussetzungen am Samstag, da geht es zun FC Reher/Puls, die aktuell abstiegsgefährdet sind. Wie müsst ihr an dieses Spiel herangehen, um hier drei Punkte mit nach Hause zu nehmen?
In dieser Liga kann so gut wie jeder jeden schlagen. Das zeigen die Ergebnisse und meine bisherigen Erfahrungen. In jedem Spiel muss man einfach an die Leistungsgrenzen gehen. Wenn 2-3 Leute meinen, dass die anderen das schon regeln, wird in dieser Liga nichts mehr. Mit guten ‚Vibes‘ in das Spiel gehen und alles aus sich rausholen. Dann gewinnen wir.
Nicht vergessen darf man, dass ihr als Aufsteiger eure erste Saison in der Landesliga spielt. Wie zufrieden bist du generell mit eurem Auftreten bisher? Habt ihr ein Saisonziel, wo ihr am Ende stehen möchtet?
Ich bin relativ zufrieden. Leider hatten wir viele Verletzungsprobleme, sodass wir oftmals sehr knapp aufgestellt waren. Der Kader muss punktuell verstärkt werden im Winter, dann stehen wir am Ende zwischen Tabellenplatz 6-10.
Impressionen
Im Sommer war der Aufstieg dann endlich perfekt, nachdem es im Jahr zuvor nicht ganz gereicht hatte. Wie groß war damals die Enttäuschung und wie groß wiederum die Freude, als es in diesem Sommer endlich geklappt hatte?
Die Enttäuschung war doch ziemlich groß. Wir hatten uns das als Ziel gesetzt, aber wir sind eine sehr junge Truppe, die von Jahr zu Jahr allerdings besser wird und an Erfahrungen sammelt.
Die Freude haben wir ausgiebig im Clubheim und in Düsseldorf ausklingen lassen. Da rückt man auf jeden Fall noch enger zusammen und lernt die Leute noch besser auf dem privaten Wege kennen.
„Guido hatte mich überzeugt von Kropp nach Jübek zu gehen“
Auf welche Spiele in der Landesliga freust du dich am meißten?
Kann ich gar nicht wirklich sagen. Eigentlich ja die Derbys, z.B. gegen Friedrichsberg. Ich freue mich besonders auf Spiele, wenn ich merke, dass meine Jungs richtig fokussiert und heiß sind. Letztlich zählt jedes Spiel.
Du hast in der A-Jugend und dann bei den Herren beim FC Angeln 02 gespielt. Speziell die A-Jugend vom FCA hat in den letzten Jahren begeistert. Jetzt gibt es den FC Angeln nur noch als SG mit Süderbrarup. Hast du die Entwicklung des Vereins noch verfolgt in den letzten Jahren und wie bewertest du den langsamen Abschied vom FC Angeln?
Die Entwicklung ist natürlich traurig anzusehen. Schleswig 06 ist ja auf dem ähnlichen Wege. Angeln hatte/hat so eine gute Jugendarbeit, aber hat es verpasst die Leute im Herrenbereich zu halten. Björn Laß (TSB Flensburg), Lars Horstinger (TSV Kropp), Fabian Arndt (Husumer SV), Torge Paetow (Weiche 1) sind nur einige Spieler, die ziemlich erfolgreich sind. Ich kann sagen, dass die Zeit beim FC Angeln mit die schönsten Fußball-Jahre waren. Wir waren erfolgreich und hatten eine Menge Spaß zusammen. Schade, dass man den Erfolg in der Jugend nicht auf den Herrenbereich übertragen konnte.
Du bist inzwischen seit fünf Jahren in Jübek, du bist der Kapitän, wie hat sich der Verein in dieser Zeit verändert und entwickelt?
Ich bin in Jübek aufgewachsen, wohne dort und habe meine halbe Jugend dort gespielt und es natürlich immer verfolgt. Guido hatte mich damals überzeugt von Kropp nach Jübek zu gehen, obwohl es damals drei Ligen tiefer spielte. Das war schon sehr schwer für mich. Letztlich sind wir aber durch harte Arbeit und Fleiß ziemlich weit gekommen. Guido ist jetzt das siebte Jahr dort und hat es von der Kreisklasse bis in die Landesliga geschafft. Ich spiele mit meinen Freunden Fußball. Was gibt es schöneres?
Es ist viel passiert. Die Anlage ist top gepflegt, neue Tore und Netze wurden montiert, Bandenwerbung organisiert, Kassenhaus, Zäune gebaut, etc.
Dank Sponsoren, dem Förderverein und vielen Helfern wurde dies alles erschaffen.
Was war dein persönliches Highlight bisher in Jübek und welche Ziele hast du noch mit dem Verein?
Mein persönliches Highlight waren die beiden Aufstiegsfeiern, Kreisliga/Verbandsligameister. Mallorca und Düsseldorf mit 20 Leuten ist auch schon was besonderes.
Sportlich gesehen war mein Highlight, dass wir im Pokal gegen gute Mannschaften zum Teil mithalten konnten oder sogar besser waren (TSB Flensburg, TSV Kropp). Allerdings haben wir am Ende doch unglücklich verloren. „Meister der Meister“ waren wir im Finale und haben knapp verloren. Wer kann schon in die Zukunft gucken? Ich hoffe, dass es einfach so weiter geht, wie die letzten Jahre. Stück für Stück alles ein wenig professioneller.
