“Wir werden als Trainer weiter machen” – Henrik Johnsen im “nospa Spieltags Talk”

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Henrik Johnsen kam 2014 von Schleswig 06 zum FC Wiesharde. Seit dem wurde er immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Vor wenigen Wochen wurde er mit nur 26 Jahren übergangsweise zum Co-Trainer an der Seite von Sven-Dirk Hollenkamp ernannt. Wie es für Henrik beim FC Wiesharde weitergehen wird, wie sie den Abstiegskampf überstehen wollen und welche Ziele er jetzt beim FCW hat, verrät er uns im neuen “nospa Spieltags Talk”.


Du hattest viel Verletzungspech in den letzten Jahren, hast dich immer wieder zurückgekämpft und bist aktuell wieder verletzt. Im April wurdest du zusammen mit Sven-Dirk Hollenkamp ins Trainerteam berufen, als die Trennung von Malte Köster beschlossen wurde. Kommst du noch mal als Spieler zurück?

Natürlich möchte ich mit 26 Jahren meine aktive Karriere nicht beenden, aber ich muss realistisch sein. Nach drei Jahren mit drei Operationen werde ich nicht mehr auf dem höchsten Level spielen. Wenn es sich zeitlich einrichten lässt und das Knie nichts dagegen hat, werde ich ab nächster Saison in der zweiten oder dritten Mannschaft aktiv sein.

War das für dich überraschend, als du gefragt wurdest, ob du für den Rest der Saison als Co-Trainer arbeiten möchtest und warum hast du zugesagt?

Natürlich kam es überraschend, weil ich mir zu keinem Zeitpunkt Gedanken darüber gemacht habe, aber als Holle mir sagte, dass er mich gerne an seiner Seite haben möchte, habe ich nicht lange überlegt und sofort zugesagt. Ich habe zugesagt, weil mir der Verein, aber vor allem die Mannschaft sehr am Herzen liegt. Es ist einfach unglaublich ein Teil davon zu sein. Zudem ist die Zusammenarbeit mit Holle einfach überragend, ich kann da einiges von ihm lernen.

Impressionen

 

Die große Frage ist auch, wie geht es beim FC Wiesharde in der kommenden Saison auf der Trainerposition weiter?

Wir machen weiter! Nach dem Slesvig IF Spiel kam unser Obmann Ralf Schneck auf Hollenkamp und mich zu und sagte uns, dass der Verein mit unserer Arbeit zufrieden ist und gerne mit uns verlängern möchte. Das Gespräch dauerte keine zwei Minuten und wir waren uns einig.

“Vor ein paar Wochen war ich noch Spieler, jetzt gebe ich Anweisungen”

Du bist sehr jung und bist in die Saison eigentlich noch als aktiver Spieler gegangen. Ist es für dich komisch jetzt plötzlich als Co-Trainer zu fungieren? Und wie geht deine Mannschaft damit um, das du jetzt eine neue Rolle hast?

Ja, es ist sehr komisch. Vor ein paar Wochen war ich noch Spieler, jetzt gebe ich ihnen Anweisungen. Ich habe bisher nur positive Rückmeldungen bekommen. Es freut sie, dass ich die Chance bekommen habe und somit der Mannschaft helfen kann.

Von Beginn an hattet ihr in dieser Saison mit ordentlich Pech zu tun. Es gab Niederlagen oder Ausgleichstreffer in den letzten Spielminuten. Das war unter Köster so und jetzt auch unter dem neuen Trainergespann. Jeder kann sich vorstellen, dass dies besonders frustrierend sein muss. Wie schafft ihr es, euch immer wieder zu motiveren?

Hör mir bloß auf, die Saison ist wie verhext. Wir sind nicht nur auf dem Platz ein Team, sondern sind auch außerhalb des Platzes zusammen. Natürlich lässt es die Jungs nichts kalt, dass die Saison wie verhext ist, aber sie kommen trotzdem jede Woche aufs Neue zum Training und geben Gas. Wir haben viele schöne, aber auch unschöne Momente erlebt, aber wir kommen immer wieder zusammen, weil man gemeinsam durch dick und dünn geht oder wie es bei der Eheschließung heißt: in guten wie in schlechten Zeiten. Wir sind beim FC Wiesharde wie eine Familie, die immer zusammenhält.

Als Grund zur Trennung von Malte Köster hieß es offiziell, dass die Trennung nicht an der sportlichen Situation lag, sondern daran, das die sportlichen Ambitionen von den Spielern und des Trainers zu weit auseinander lagen. Zu dem Zeitpunkt warst du noch selbst Spieler. Was lief schief und kam die Trennung dann vielleicht zu spät?

In erster Linie geht ein Dank an Malte Köster für sein Engagement raus, für seine Geduld mit uns und für das beste Training, was ich als Spieler erleben durfte. Mit der offiziellen Stellungnahme des Vereins ist alles gesagt worden und ob es zu spät war oder nicht, wird sich nach dem letzten Spieltag zeigen.

Du sagtest mal, ihr wärt keine Zauberer. Jetzt steht ihr mit 22 Punkten auf Platz 13, punktgleich mit dem TSV Büsum – aber auch fünf Punkte hinter Löwenstedt. Was muss passieren, dass ihr nach den letzten drei Spielen am Ende der Saison über dem Stricht steht?

Wir dürfen kein Spiel mehr verlieren, am besten wären natürlich neun Punkte. Wir haben noch alles in eigener Hand und sind auf keine andere Mannschaft angewiesen. Wir freuen uns natürlich, wenn die Konkurrenten patzen. Dies wird aber noch ein ganz langer Weg.

 

Als nächstes geht es zum Tabellenschlusslicht TSV Süderbrarup. Hier muss unbedingt der erste Sieg unter eurer Regie eingefahren werden.

Definitiv! Alles andere als ein Sieg ist für uns zu wenig. Wir dürfen uns vom Tabellenplatz nicht täuschen lassen, denn auch für Süderbrarup geht es am Samstag wieder mal um alles. Wie man letztes Wochenende gesehen hat, nutzen Sie ihre letzten Chancen und gewinnen 1:0 gegen Nord Harrislee. Im Hinspiel haben wir auch mit 1:3 verloren und wollen natürlich Revanche nehmen und uns drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sichern.

Ganz egal ob in der nächsten Saison Verbandsliga oder Kreisliga gespielt wird, was sind deine Ziele als Trainer mit der Mannschaft?

Den jungen Spielern bei ihrer Entwicklung helfen und jedem einzelnen Spieler einen Tick besser machen. Am wichtigsten ist mir aber, dass jeder sich wohlfühlt und seinen Anteil am Erfolg hat. Wenn man Erfolg hat, kommt der Spaß von allein.

 





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