Der Champion kehrt zu seinen Wurzeln zurück: WBO-Europameister Freddy Kiwitt zu Besuch beim DGF Boxen

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Eigentlich spielte Freddy Kiwitt seit frühester Kindheit leidenschaftlich Fußball bei DGF Flensborg, bis ihn eine Verletzung stoppte. Bis dahin hatte der amtierende WBO Europameister im Weltergewicht keinen Kontakt zum Boxsport, „bis auf die kleinen Raufereien mit meinen Brüdern.“ Freunde nahmen ihn eines Tages mit in die Halle zum DGF Boxen. Schnell fand Freddy Gefallen an dem Sport und blieb dran. „Obwohl alle dachten, ich sei mit 18 schon viel zu alt und das wird doch eh nichts“, schmunzelte Freddy mit Blick auf dem Championgürtel in seinen Händen, den er bei einem Heimatbesuch bei seinem alten Verein natürlich dabei hatte. Gewonnen hatte er ihn Ende Februar in der Londoner York Hall gegen Paddy Gallagher.

Vor acht Jahren als Amateur nach England

Vor acht Jahren ging der heute 28-jährige Freddy Kiwitt als Amateur nach England, dort lebt der frisch gebackene Vater mit seiner Verlobten, Überlegungen eines Tages nach Deutschland zurückzukehren gibt es aber auch. Heute ist er Profi und Europameister, feierte 15 Siege bei zwei Niederlagen. „Was man reinsteckt, ist das, was man rausholt“, ist Freddy davon überzeugt, das Fleiß wichtiger sei als Talent. „Das Training ist das schlimmste“, sagt er dennoch. Anders als beim Fußball hat er beim Boxen keine Mannschaft um sich herum, die einen immer mitzieht und motiviert. „Dafür ist man aber auch alleine für Sieg und Niederlagen verantwortlich.“ Sein Team ist ganz klein gehalten, neuerdings managt er sich selbst, hat dazu nur seinen Trainer und seine Familie als Berater. Sechs Mal die Woche absolviert Freddy zwei Trainingseinheiten pro Tag. „Das ist ziemlich extrem.“

Freddy träumt vom Weltmeistertitel

Doch er ist diszipliniert, feiert nicht und verzichtet auf Alkohol, denn er weiß ganz genau, wo er noch hin möchte und das sich fehlende Disziplin im Ring bemerkbar macht. „Nach dem ersten Training sagte mein jetziger Trainer Lee Manuel, du wirst Weltmeister.“ Und das will Freddy auch werden, genauso wie sein sowohl sportlich als auch menschliches Vorbild Muhammad Ali, von dem er sich alle Kämpfe anschaute. Statt einer Titelverteidigung könnte es genau darauf hinauslaufen, Angebote hat er und den Weltmeistertitel vor Augen.

Der Champ und seine alten DGF-Trainer Torge Sukus und Martin Erdmann. Foto: TNS Sports
„Was ich kann, könnt ihr auch“, glaubt Kiwitt und meint damit auch die bei seinem Besuch anwesenden DGF-Boxer, denen er beim Training zuschaute und wertvolle Tipps mit auf dem Weg gab.
Sein eigener Traum ist neben der Weltmeisterschaft ein Profikampf in Las Vegas.

Ein Andenken an seine Zeit beim DGF bekam er vom Vorsitzenden Dieter Lenz geschenkt, seinen alten Spielerpass aus alten Fußballtagen.


Dieser Artikel erschien in unserer Printausgabe Mai/Juni 2019




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