Die Teams haben ihre Saisonziele noch im Blick

DHK Flensborg und SG-Nachwuchsteams: Die Weichen sind gestellt

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Beim DHK Flensborg und der SG Flensburg-Handewitt begann im vergangenen Sommer eine neue Zeitrechnung. Denn der Drittligist und die SG-Akademie verwirklichten eine schon länger angedachte Kooperation.

Im Mai 2022 wurde das Projekt vorgestellt, zum offiziellen Saisonstart eines jeden Jahres, am 1. Juli, wurde dann die Spielzeit 2022/23 gemeinsam angegangen. Damit mehr Talente in der Region gefördert werden können und so im hohen Norden bleiben, sind vor allem das 3. Liga Team des DHK Flensborg, die SG Flensburg-Handewitt II, die bekanntermaßen als Junior-Team fungiert und eine Etage tiefer in der Oberliga Schleswig-Holstein/Hamburg spielt, sowie die Bundesliga A-Jungend der SG in der Kooperation eng miteinander verzahnt. Ziel ist es, Talente an den Profi-Handball heranzuführen, die optimalerweise auf Sicht den Sprung in die Bundesligamannschaft der SG Flensburg-Handewitt schaffen sollen.

So war eine sportlich spannende Saison und somit große Herausforderung bei allen Beteiligten erwartet worden. „Es sind völlig neue Strukturen und das muss sich noch finden und einspielen“, so der sportliche Leiter des DHK, Ex-Kapitän Tjark Desler, wenige Wochen vor dem Saisonstart. Der 32-jährige hatte einst selbst die Jugendabteilung der SG durchlaufen und trug auch das Trikot des Junior-Teams. Für die HSG Tarp/Wanderup und den HC Elbflorenz aus Dresden, spielte Desler sogar in der 2. Bundesliga.

Überschaubarer Erfolg zur Saison-Halbzeit

Auch der U 19 Trainer der SG und ehemalige Junior-Kapitän Simon Hennig, brachte die Arbeit rund um die Teams in der prallen Vorbereitung, bei der die Kaderplanung im Fokus stand, auf den Punkt. „Ich bin froh, dass ich wieder beim beim Training in der Halle bin. Ich habe die letzten Wochen nur am Computer und an den Unterlagen für die Planung gesessen“, so Henning über die administrativen Anforderungen von Mai bis Juli des vergangenen Jahres.

Denn die Kader der drei Mannschaften konnten erst spät zusammengestellt werden. Im Gegensatz zu den Vereinen und somit Gegner der verschiedenen Ligen, hatten der DHK Flensborg und die SG Flensburg-Handewitt mit ihrer Akademie ein enges Zeitfenster. Beim DHK waren zwar Routiniers wie Marcel Möller und Tobias Wickert-Grossmann verblieben und Desler verschob nach vielen Verletzten zu Beginn der Saison sein eigentliches Karriereende, doch das Groh des Kaders besteht aus sehr jungen Spielern, mit sehr wenig Erfahrung im Erwachsenenhandball. Das Junior-Team der SG ist mit dem Kader der eigenen A-Jugend nahezu identisch, so mussten die Talente einen förmlichen Spagat zwischen Oberliga im Herrenbereich und U 19 Bundesliga hinbekommen. Dementsprechend überschaubar ist zur Saisonhalbzeit der Erfolg.

Im Herrenbereich zieren der DHK und das Junior-Team aktuell das Tabellenende. Doch der Rückstand auf die Konkurrenz ist noch machbar und wenn die vielen Verletzten Akteure beider Mannschaften zurückkehren, ist der Klassenerhalt allemal drin. Vor allem der DHK Flensborg zeigte in der 3. Liga einen gehörigen Aufwärtstrend. Punktgleich (je 4:26) mit den Konkurrenten Mecklenburger Stiere Schwerin und HSG Nienburg, ist der Relegationsrang elf greifbar nah. Zum direkt rettenden Ufer Rang zehn, sind es fünf Zähler Rückstand auf den AMTV Hamburg. Doch alle drei Konkurrenten gastieren noch in der Flensburger Idreatshallen. In der Oberliga hat das Junior-Team mit 1:19 Punkten zwar fünf Zähler Rückstand auf den rettenden zwölften Rang auf dem der FC St. Pauli (6:20 Punkte) steht. Doch gegenüber den Hamburgern, hat die SG noch drei Nachholspiele gegenüber in der Hinterhand. Auch Platz elf und der Nachbar TSV Sieverstedt (8:18 Punkte) ist noch im Blickfeld, da es am letzten Spieltag (6. Mai, 18 Uhr) dorthin noch zum Derby geht. Die A-Jugend der SG Flensburg-Handewitt verpasste als Tabellenfünfter mit 10:8 Punkten nur einen Zähler hinter dem HC Empor Rostock zwar nur denkbar knapp die Meisterrunde der Bundesliga, doch vor allem im Schlussspurt der regulären Saison steigerten sich die Talente, die 2023 die Rückserie in der Bundesliga-Pokalrunde bestreiten.

“Der Klassenerhalt ist das große Ziel”

Die ansteigende Form macht dann auch Mut für die Rückrunde in der Herren-Oberliga. So sind die wichtigen Saisonziele weiter im Blick aller drei Mannschaften und die Kooperation könnte im ersten schweren Jahr noch ein sportlich erfolgreiches Ende nehmen. Denn auch die komplizierten Strukturen sind verinnerlicht und Kaderplanungen können rechtzeitig und durch den großen Fundus an Spielern frühzeitig geklärt werden. „Beim Bundesligateam der SG und bei uns beim DHK in der 3. Liga gibt es Verträge. Wenn ein Spieler vertraglich gebunden ist, kann er nicht einfach wieder für die SG-Teams in der Oberliga oder A-Jugend spielen“, so Tjark Desler über die anfänglich schwer überschaubaren Regelungen. „Es gibt zwar das Doppelspielrecht, aber da müssen wir noch herausfinden, wie die Regeln sind, das Spieler in den Mannschaften eventuell beliebig wechseln können“, so Desler im August vergangenen Jahres, als die Kooperation erst einige Wochen alt war. Mit der neu gewonnen Erfahrung, soll es im Jahr 2023 bei allen Teams Aufwärts gehen. „Ich erwarte, dass wir in der Rückrunde besser sind und mehr Spiele gewinnen, denn der Klassenerhalt ist das große Ziel“, brachte es DHK-Trainer Claus Lyngöe nach dem zweiten Saisonsieg, dem 29:27 Derbyerfolg gegen den TSV Altenholz, Mitte Dezember auf den Punkt. (jös)


Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Printausgabe 31 | Januar 2023
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