“Im Idrætsparken ist DGF der Chef!” – Sandi Duratovic im “nospa Spieltags Talk”

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Seit 1995 spielt Sandi Duratovic Fußball, viele Jahre war er in der höchsten Spielklasse Schlewig-Holsteins aktiv. Zu Beginn dieser Saison wechselte er vom TSB Flensburg in den Idraetsparken zu DGF Flensborg und kämpft aktuell um den Aufstieg in die Verbandsliga Nord. Was er zu den Aufstiegsspielen gegen den FC Fockbek zu sagen hat, wie er das Duell mit der SG Nordau sah und warum das DGF-Sturm-Trio so gefährlich ist, erfahrt ihr im “nospa Spieltags Talk”.


Am vergangen Wochenende seid ihr in die Relegation gestartet. Es war ein packendes Spiel gegen den FC Fockbek, wie hast du es gesehen und wie erleichtert warst du, als ihr in den letzten zehn Minuten noch den Ausgleich erzielen konntet?

Ganz ehrlich? Bis zur Relegation kannte ich den Verein Fockbek gar nicht. Ich habe gegen Fockbek noch nie gespielt, aber es war ein geiles Spiel. Da war alles dabei! Sechs Tore, eine rote Karte und ein gehaltener Elfmeter von Cello. Schade, dass wir am Ende nicht als Sieger vom Platz gegangen sind.
Was heißt erleichtert? Ich war mir ziemlich sicher, dass wir nicht als Verlierer vom Platz gehen und dann kam Jannik Mohr und haute das Ding rein, unglaublich der Junge!

Jetzt am Samstag geht es um alles. Das entscheidende Rückspiel findet bei euch im Idrætsparken statt. Jetzt kennt ihr die Mannschaft, ihr habt den Heimvorteil auf eurer Seite. Was für ein Spiel erwartest du und wie zuversichtlich bist du, dass der Aufstieg in die Verbandsliga doch noch klappt?

Erwarten tue ich wieder ein hitziges und packendes Spiel, mit vielen Emotionen. Wenn die Standards im Rückspiel besser verteidigt werden, dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir am Ende als Sieger vom Platz gehen und den Aufstieg mit unseren Fans feiern. Denn im Idrætsparken ist DGF der Chef!

Impressionen

Vor und während der Saison haben viele mit einem Durchmarsch von euch gerechnet. Die Meisterschaft war auch euer Ziel, aber dann kam die SG Nordau. Ihr habt euch bis zum Ende hin ein spannendes und interessantes Fernduell mit ihnen geliefert. Wie hast du euer Duell gesehen?

Die SG Nordau kam ja nicht von irgendwo her. Uns war schon klar, dass sie eine gute Mannschaft haben. Zudem kenne ich auch paar Jungs, mit denen ich auch Kontakt habe.
Durch den Spieltags Talk mit Tim Fries, kam zusätzlich positives Feuer in das Duell zwischen der SG Nordau und DGF, womit wir uns gegenseitig gepusht haben. Leider haben andere Personen auf den sozialen Medien mit Ihren Kommentaren etwas übertrieben. Wir Spieler fanden das Duell immer lustig, vor allem das Duell zwischen Fries und Hackbarth (er lacht).
Dennoch muss man den Aufstieg anerkennen, da sie eine sehr konstante Rückrunde gespielt haben. Ich hoffe, dass wir uns nächste Saison in der Verbandsliga sehen und dann hauen wir sie weg, ganz einfach.

“Aufstiegsspiele sind schon geil.”

Ihr habt quasi eine perfekte Saison gespielt und am Ende hat es trotzdem nicht gereicht. Ihr habt fair gratuliert. Wie groß war dennoch deine Enttäuschung nach der verpassten Meisterschaft? Und war dies noch lange ein Thema innerhalb der Mannschaft oder schnell wieder abgehakt und der Fokus auf die Aufstiegsspiele gerichtet?

Unser Ziel war von Anfang an der Aufstieg und nichts anderes. Mit dem Kader, haben wir nichts in der Kreisliga zu suchen, der ist viel zu qualitativ!
Bei mir persönlich gab es nach dem Spiel gegen Löwenstedt einen emotionalen Knick. Die zwei Punktverluste haben sehr weh getan und seitdem hatten wir das nicht mehr in der eigenen Hand.
Ab dem Zeitpunkt hat Nordau so gut wie keine Punkte mehr liegen gelassen und ist, wie schon erwähnt, verdient aufgestiegen. Wir hätten gerne die Meisterschaft gewonnen, haben bis zum Saisonende alles gegeben und sind bester Zweiter, aller Kreisligen geworden. Aber ganz ehrlich, Aufstiegsspiele sind schon geil und ich freu ich riesig auf den Samstag.

In der nächsten Saison könnte es also ein Wiedersehen mit der SG Nordau geben. Wären das auch die Spiele, auf die du dich am meisten freust, weil ihr noch eine Rechnung offen habt?

Auf das Duell freue ich mich sehr, da ich in dieser Saison aus gesundheitlichen Gründen kein Spiel gegen Nordau absolviert habe, leider. Da ist auf jeden Fall noch eine Rechnung offen, weil wir besser sind!

Nach kurzer Eingewöhnungsphase hast du mit Robin Hansen und Tim Fries ein erfolgreiches Sturm-Trio gebildet. Zusammen habt ihr 60 Tore geschossen. Was macht euch zusammen so gefährlich?

Die Unterschiedlichkeiten machen uns so gefährlich. Tim Fries kenne ich ja schon sehr lange und wir sind privat sehr gut befreundet. Er ist ein Spielertyp, der mal gerne zwei, drei Spieler stehen lässt und das Ding dann reinhaut. Robin kenne ich seit dieser Saison und er macht die Bälle aus jedem Winkel rein. Richtig geiler Kicker und Typ. Leider war er zum Ende der Saison angeschlagen und hat uns gefehlt. Ich bin eher der Spielertyp, der mit dem Rücken zum Tor steht und die Tore meistens innerhalb des 16ers macht.
Und wenn mal einer von uns einen schlechten Tag hat, dann macht ihn halt der andere rein. Grundsätzlich haben sich viele Spieler in die Torschützenliste eingetragen, bedeutet, dass die Mannschaft nicht abhängig von bestimmten Spielern ist. Das ist sehr wichtig.

Bevor du zu DGF Flensborg gewechselt bist, hast du wie einige andere im Team auch beim TSB Flensburg gespielt. Vor dem ersten Spieltag wurde die zweite Mannschaft zurückgezogen und aufgelöst. Wie hast du das erlebt und wie bist du dann bei DGF gelandet?

Im Großen und Ganzen kann ich über den TSB nichts schlechtes sagen, sonst hätte ich da nicht über 15 Jahre Fußball gespielt. Dennoch muss ich sagen, dass die letzte Zeit nicht fair abgelaufen ist. Wir wurden wortwörtlich schlecht behandelt. Uns wurden Spiele abgesagt, obwohl Sonnenschein war, nur damit die erste Mannschaft ihre Vorteile hat bzw. profitiert. Das hat uns am Ende den Aufstieg gekostet, weil wir körperlich am Ende waren, da wir gefühlt 20 Spiele in sieben Wochen austragen mussten. Das hat mich persönlich sehr geärgert und genervt. Wir wären fast drei mal hintereinander aufgestiegen. Von der Kreisklasse B bis zur Verbandsliga.
Irgendwann haben wir Spieler uns dann entschieden, den Verein zu verlassen. Mein Kumpel Fries hat mich und andere Mitspieler vom TSB damals schnell überzeugt, zum DGF zu wechseln. Er hat mir immer davon erzählt, wie cool der Verein DGF ist und wie geil die Jungs dort sind. Und Tim hat Recht behalten. Ich habe mich so schnell in die Truppe integriert, viele neue Freunde kennengelernt, verstehe mich mit den Trainern und Betreuern hervorragend und ich hoffe, dass wir einen geilen und erfolgreichen Saisonabschluss haben, um dann am 9. Juni mit einem breiten Grinsen in den wohlverdienten “Erholungsurlaub” fliegen zu können, um dann wieder mit voller Kraft angreifen zu können. Ich habe jetzt schon Bock auf die neue Saison!





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