5 Fragen an

Loke Sommer: Erfolg kann vieles sein

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Aus unserer Rubrik: 5 Fragen an…
Loke Sommer (19) ist Leichtathlet beim LK Weiche Flensburg.

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Eine Verletzung hat dich in dieser Saison ausgebremst, dennoch hast du es zur Deutschen Mehrkampfmeisterschaft nach Hannover geschafft. Was für eine Verletzung hattest du, war es schwierig sich zurückzukämpfen und wie zufrieden bist du mit den Wettkämpfen, die du absolvieren konntest?

Ich habe mir direkt zum Saisonstart die Außenbänder im Fuß angerissen. Da dies fast dieselbe Verletzung wie im Vorjahr war, musste ich sechs Wochen aussetzen, bis ich wieder voll ins Training einsteigen konnte, was ein harter Rückschlag war, gerade am Anfang der Saison. Die ersten Tage fiel es mir schon schwer positiv zu denken, doch aus jeder Verletzung kann man wertvolle Erfahrungen mitnehmen, weshalb ich auch direkt ins Alternativtraining eingestiegen bin. Das ist auch nicht sonderlich leicht, da man viel allein machen muss. Wie aber auch schon im Vorjahr, bin ich aber sehr gut aus der Verletzung gekommen und konnte noch ein paar Wettkämpfe absolvieren. Am Ende der Saison gehe ich doch zufrieden mit einem vierten Platz bei den Deutschen Meisterschaften in die Hallensaison. Ich weiß auch, was noch alles möglich wäre ohne Verletzung, aber dafür habe ich ja die nächsten Jahre Zeit.

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Jetzt steht die Hallensaison bevor. Was sind dort die Highlights und welche Ziele hast du dir für die nächste Saison gesteckt?

In der Halle geht es für mich mehr darum eine gute Grundlage für den Sommer zu schaffen als Topergebnisse zu erzielen. Dafür gibt es sehr hartes Training und anstrengende Wochen. Dadurch, dass die Deutschen Meisterschaften schon am 20. und 21. Januar in Frankfurt stattfinden, ist auch nicht sonderlich viel Zeit sich darauf vorzubereiten. Es wird trotzdem das Highlight der Wintersaison. Ich habe mir aber noch keine konkreten Ziele gesetzt, hoffe aber natürlich auf eine gute Platzierung und einen starken Wettkampf. Vor allem aber freue ich mich drauf zu sehen, wo ich Anfang des Jahres stehe und wo ich noch weiterarbeiten kann und muss.

Nach der Wintersaison wird es auch schon früh in die Vorbereitung für draußen gehen, da der Qualifikationswettkampf für die WM bereits Mitte Mai, sehr früh in der Saison liegt. Ich hoffe nächste Saison verletzungsfrei zu bleiben, um mich wieder zu verbessern und weiter an meinen Baustellen zu arbeiten. In meinem Jahrgang gibt es eine sehr gute Konkurrenz, ich versuche aber Richtung U20 WM-Norm zu schielen. Ich möchte nach dem Wettkampf zufrieden sein und dann schauen, was die anderen geschafft haben.
Nach dem Quali-Wettkampf entscheidet sich dann der weitere Saisonverlauf, ein persönliches Ziel ist es aber für mich an den Deutschen Meisterschaften Einzel teilzunehmen, da ich dort bisher noch nicht dabei war, Insgesamt ist aber das Wichtigste, dass ich keine Verletzung erleide und gesund bleibe!

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Egal, ob man sich beim Fußball oder Tennis umhört. Scheinbar hast du für viele Sportarten ein Talent. Warum hast du dich für die Leichtathletik entschieden?

Ich habe mich am Ende für die Leichtathletik entschieden, da es mir einfach am meisten Spaß gemacht hat. Mit Tennis hatte ich schon früh aufgehört, da ich mehr Zeit in Fußball und Leichtathletik investieren wollte. Das habe ich dann auch ein paar Jahre parallel gemacht. Fußball hat mir auch sehr viel Spaß gemacht und wir hatten eine sehr gute Mannschaft. Irgendwann musste ich mich entscheiden und da hatte dann Leichtathletik die Nase vorne. Bei der Leichtathletik bin ich am Ende 100 Prozent selbst verantwortlich für die Leistung, die ich bringe und nicht abhängig von anderen. Wir haben in Flensburg ein tolles Team, dass einem auch an schlechten Tagen hilft, motiviert fürs Training zu sein. Zudem geht es auch gerade beim Mehrkampf sehr familiär zu und man gönnt sich gegenseitig den Erfolg. Ich habe sehr viele neue Freunde gefunden und andere soziale Fähigkeiten gelernt.

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Es gibt zahlreiche Disziplinen in der Leichtathletik. Welche gehören zu deinen Lieblingsdisziplinen und welche magst du vielleicht sogar gar nicht?

Leichtathletik ist sehr vielseitig und es sind verschiedene Stärken gefordert. Ich selbst mag im Zehnkampf, dass das Training sehr vielseitig ist und als Disziplinen sehr gerne den 110m-Hürdenlauf, Speerwurf und 1500m. Gerade Hürde ist eine Disziplin, die mir seit Anfang an sehr viel Spaß gemacht hat. Dadurch, dass man in den verschiedenen Altersklassen immer wieder höhere Hürden bekommt, hat man ständig neue Herausforderungen. Es gibt keine Disziplin, die mir keinen Spaß macht, auch wenn einige besser laufen als andere, habe ich Spaß an allen. Selbst, wenn mal eine Disziplin schlechter läuft, so gibt es noch neun weitere, wo man sich beweisen kann. Das Wichtigste ist eine positive Grundeinstellung zu jeder Disziplin, nur dann kann man auch etwas erreichen im Zehnkampf.

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Was muss man mitbringen, um ein guter Leichtathlet zu werden? Bis wann sollte man spätestens einsteigen, um noch erfolgreich zu werden?

Man muss auf jeden Fall ehrgeizig und zielorientiert arbeiten können. Harte Arbeit führt zu den Erfolgen. Man muss sich drauf einstellen viel Freizeit zu opfern und auf verschiedene Dinge zu verzichten. Ich trainiere zum Beispiel 10 bis 15 Stunden die Woche. Es ist schwierig sich auf ein Alter festzulegen, aber die koordinativen Grundlagen, die schon in den jüngeren Altersklassen gelegt werden, sind sehr wichtig, gerade für die technisch anspruchsvollen Disziplinen. Es gibt aber auch genug Athleten, die sehr spät eingestiegen sind und noch viel erreicht haben. Dort spielt Talent eine wichtige Rolle, aber das ist nicht alles, man muss bereit sein viel dafür zu geben und sich intensiv mit dem Sport auseinandersetzen, um gut zu werden.
Erfolg kann auch vieles sein. Die eigenen Bestleistungen zu verbessern ist ein großer Erfolg, auch wenn es nicht mit Medaillen oder Top-Platzierungen bei Wettkämpfen belohnt wird.


Dieser Artikel erschien zuerst in der FLENSBURG SPORT #34 / November 2023. 





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