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Die SG Flensburg-Handewitt hat die Saison 2020/21 mit einem klaren Heimsieg abgeschlossen, die Meisterschaft ging dennoch nach Kiel.
Flensburg – Gegen die HBW Balingen-Weilstetten feierte die Mannschaft von Maik Machulla einen 36:26 (24:12) Erfolg. Mit 68:8 Zählern verharrte die SG allerdings auf Rang zwei der Bundesliga, denn dem THW Kiel reichte ein 25:25 (13:12) bei den Rhein Neckar Löwen. Trotz Punktgleichheit, aber aufgrund des besseren direkten Vergleichs (29:21/28:31) ging die deutsche Meisterschaft in die Landeshauptstadt.
2.300 Fans in der Flens-Arena konnten zumindest stimmungsvoll zu einem würdigen Ausklang der Spielzeit beitragen, in der zuvor die legendäre Stimmung der “Hölle Nord” monatelang vermisst wurde.
Meisterschafts-Hoffnungen bis zum Schluss
Die Fans beflügelten die Mannschaft, die nach dem 4:4 mit Spielwitz und Lust am Handball begeisterte. So zog die SG mit 10:5 davon. Sechs Minuten vor der Pause führte die SG gar mit 20:7. Daran konnte auch die zweite Auszeit von Gästetrainer Jens Bürkle, der mit seiner Mannschaft drei Tage zuvor den Klassenerhalt feierte, nichts ändern. In der Schlussphase des ersten Durchgangs ließen die Hausherren die “Gäste von der Alb” zumindest in deren Angriff gewähren, so das diese zu regelmäßigen Torerfolgen kamen. Mit einem 24:12 ging es in die Halbzeit. Zeitgleich führte der THW Kiel bei den Rhein Neckar Löwen nur knapp mit 13:12.
Nach der Pause war der 13-Tore-Vorsprung schnell wieder hergestellt und Machulla gab den scheidenden Akteuren Spielzeit. Am Ende stand der auch in der Höhe verdiente 28:26 Erfolg seiner Mannschaft. Und es blieben noch fünf Minuten Hoffnung, dass die Meisterschaft doch noch nach Flensburg geht, denn der THW kämpfe in Mannheim noch um den einen so wichtigen Punkt. Es ging hin und her. Mit dabei waren nun auch die Fans, Spieler und Verantwortliche der SG, die das Geschehen in Mannheim auf der Videoleinwand der Flens-Arena live verfolgten. Doch der letzte Angriff der Löwen wurde geblockt und so gab es keinen erhofften Jubel mehr in der Flens-Arena. Doch die “Hölle Nord” zeigte eine tolle Reaktion und feierte ihre SG wie einen “Deutschen Meister”.
Stolzer Kapitän: “Wir haben euch immer gespürt”
“Es ist gerade schwer, Worte nach dieser verrückten Saison zu finden”, sagte SG-Kapitän Lasse Svan sehr emotional kurz nach dem Ende des Spiels. “Es durften lange keine Zuschauer kommen, aber wir haben euch immer gespürt.”
Im Anschluss folgten die Verabschiedungen der Spieler. Für Torhüter Torbjørn Bergerud und Magnus Jøndal konnte dieser noch auf dem Feld zelebriert werden. Henning Fritz saß zumindest auf der Bank und Jacob Heinl, Alexander Petersson und Magnus Holpert verabschiedeten sich im SG-Outfit.
Henning Fritz: “Das ich das in dieser Halle noch einmal erleben darf”
Dankbare und lustige Videobotschaften sorgten für das eine oder andere Lachen bei den Anwesenden in der Flens-Arena. Dazu gesellte sich Applaus und Anfeuerungen der Fans. Henning Fritz und Jacob Heinl stellten sportliche Erfolge der SG Flensburg-Handewitt in naher Zukunft in Aussicht. “Mit dieser Mannschaft und den Verstärkungen die kommen, wird die SG wieder einen Titel in die Halle holen”, so der Weltmeister von 2007 Henning Fritz, der eine lange Ära beim THW Kiel als Torhüter geprägt hat. Nun applaudierten ihm die SG-Fans. “Das ich das in dieser Halle noch einmal erleben darf”, grinste er in die Zuschauerreihen.
Jacob Heinl: “Keine dritte Abschiedsrede”
Jacob Heinl, der von allen als SG-Legende bezeichnet wurde und der auch in der “Hall of Fame” der SG Flensburg-Handewitt ist, schmunzelte bei seiner Verabschiedung und schlug am Ende ich die gleiche Kerbe wie Henning Fritz, als er seine Worte an seine Mitspieler und jubelnden Fans richtete: “Ihr werdet keine dritte Abschiedsrede von mir hören und ihr braucht auch kein drittes Video zu drehen. Aber wir sehen uns natürlich wieder und ihr werdet bald wieder etwas Silbernes in dieser Halle in der Hand halten.” (jös)