Nach Leistungssteigerung ein klarer und verdienter Sieg

THW Kiel mit aggressiver zweiter Halbzeit

Nochmal lesen

Kiel – Der THW Kiel beißt sich förmlich in die Rückrunde der Saison 2020/21 rein. Nach der WM-Pause und der zweiwöchigen Quarantäne aufgrund einiger Corona-Erkrankungen innerhalb des THW-Kaders, kommt die Mannschaft von Filip Jicha allmählich in Schwung. Dem Remis in der Handballbundesliga gegen den SC Magdeburg (24:24), folgten in der Champions League ein Sieg und ein Remis. 28:26 im Heimspiel gegen den dänischen Meister Aalborg HB, schloss sich ein 24:24 beim französischen Meister HBC Nantes an. Die Partie in Zaporoshje, wurde von der EHF hingegen mit 0:10 gewertet, da die Kieler aufgrund ihrer Corona-Erkrankungen und der Reisegebote und Quarantäne-Bestimmungen in Deutschland, die Partie in der Ukraine absagen musste. Das sogenannte „Verschuldungsprinzip“, veranlasste die EHF zu dieser höchst umstrittenen Entscheidung.

Doch trotz der Minuspunkte in der Champions League, gingen die Gastgeber nach einer Halbzeit Anlaufschwierigkeiten in die Partie gegen die Hauptstädter. Durch eine enorme Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit, behielt das Jicha-Team nach sechzig Minuten am Ende klar mit 32:26 (13:16) die Oberhand und bleibt mit 25:3 Punkten und drei Nachholspielen in den Hinterhand, dem Landes-, und Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt (30:4) auf den Fersen.

Zebras geraten ins Hintertreffen

In den ersten dreißig Minuten sah es aber so aus, als müssten die Gastgeber den hohen Belastungen aus der vierten Partie binnen acht Tagen Tribut zollen. Denn nach dem 2:1 (3.), geriet der THW binnen der nächsten drei Minuten mit 2:5 ins Hintertreffen. Ungewohnt viele technische Fehler und dazu eine gut zustellende Berliner Deckung, machten es den Kielern schwer, um zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. Mitte des ersten Durchgangs hieß es 7:9, als die Gäste noch einmal anzogen. Sie fanden ihrerseits Lücken in der recht passiv agierenden THW-Deckung. So nutzten die Füchse listig ihre Chancen und lagen sechs Minuten vor der Pause mit fünf Treffern vorne. Beim 8:13, nahm Kiels Coach Filip Jicha schon seine zweite Auszeit und mahnte sein Team zu mehr Konzentration. Dies gelang. Bis zur Pause konnten die Kieler auf 13:16 verkürzen.

Hausherren im zweiten Durchgang nicht zu stoppen

Ein Umstand, der sich gleich nach Wiederanpfiff auszahlen sollte. Denn die Abwehr agierte nun, statt abzuwarten. Mit aggressiver Spielweise, setzte der deutsche Rekordmeister die zuvor flüssig spielende Gästeoffensive unter Druck. Diese produzierte Fehler, die der THW Kiel weidlich nutzte. Vier Minuten nach Wiederbeginn war mit dem 16:16 der Ausgleich erzielt. Und auch eine Auszeit von Berlins Trainer Jaron Siewert konnte die Hausherren nicht mehr stoppen. Das Eigengewächs Rune Dahmke, wurde dabei zu einem echten Joker. Balleroberungen, Tempogegenstöße und ein starker Zug zum Tor, zeichneten den aus Kiel-Mönkeberg stammenden Linksaußen aus, der nach dem 18:18 (38.), per Doppelschlag für das 20:18 sorgte. Und die Führung sollte der THW Kiel nicht mehr abgeben. Zwar bleiben die Füchse Berlin bis acht Minuten vor dem Abpfiff und einem 25:23 Zwischenstand dran, doch die Gastgeber vermittelten schon in dieser Phase das Gefühl, dass sie Partie nicht mehr aus der Hand geben. In den entscheidenden Minuten übernahm immer wieder jemand die Verantwortung und sorgte jeweils für sogenannte einfache Torerfolge. Und auch das Zusammenspiel funktionierte. Das i-Tüpfelchen war der Treffer zum 31:26, eine Minute vor dem Abpfiff. Dahmke warf den Ball von Linksaußen in den Kreis und Hendrik Pekeler vollendete. Dabei war das Tor halb Kempa-Trick, halb Dunking aus dem Basketball.

Volles Programm für den THW

„Zum Glück ist Peke 2,03 Meter groß“, bemerkte Dahmke gegenüber dem Pay-TV Sender Sky nach dem Spiel mit einem Schmunzeln. Am Ende stand der verdiente 32:26 Heimsieg, aufgrund der vor allem starken Defensive in den zweiten dreißig Minuten. Weiter geht es für den THW Kiel mit einem Heimspiel-Dreierpack. Am kommenden Dienstag, 2. März (20.45 Uhr), erwartete das Jicha-Team den slowenischen Meister RK Celje und am Donnerstag, 4. März (17 Uhr), den kroatischen Titelträger HC Zagreb zu den Partien der Champions League Vorrundengruppe B in Kiel. Im Zwei Tage Rhythmus geht es dann weiter. Am Sonnabend, 6. März (20.30 Uhr), gastiert dann die HSG Nordhorn-Lingen in der Wunderino Arena der Schleswig-Holsteinischen Landeshauptstadt. (jös)

Statistik zum Spiel

THW Kiel – Füchse Berlin 32:26 (13:16)
THW Kiel: Niklas Landin (13 Paraden), Quenstedt (bei einem Siebenmeter) – Ehrig (1), Duvnjak (5), Sagosen (6), Reinkind (3), Magnus Landin (1/1), Sunnefeldt, Weinhold (1), Wiencek (2), Ekberg (6/2), Dahmke (4), Zarabec (1), Voigt, Horak, Pekeler (2).
Füchse Berlin: Genz (nicht eingesetzt), Milosavljev (11/1 Paraden) – Ernst, Wiede (3), Holm (4), Gojun (2), Andersson (4), Lindberg (7/4), Michalczik, Chrintz, Matthes, Kopljar (2), Vujovic (2), Koch, Marsenic (1), Drux (1).
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg)
Zuschauer: Keine
Siebenmeter: 5/3:4/4 (Ekberg scheitert an Milosavljev, Ekberg an den Pfosten)
Zeitstrafen: 4:10: Minuten (Weinhold, Wiencek – Marsenic 2x, Gojun, Michalczik, Holm)
Spielfilm: 2:1 (3.), 2:5 (6.), 7:9 (17.), 8:13 (24.), 10:15 (28.), 13:16 (30.) – 17:16 (35.), 20:19 (43.), 23:19 (48.), 25:23 (52.), 32:26 (60).

TNS Sports auf WhatsApp abonnieren
- Advertisement -
- Advertisement -

Aktuell