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Die SG Flensburg-Handewitt hat ihre Tabellenführung in der Handballbundesliga verloren. Zwar setzte es beim zuletzt starken Gastgeber Frisch Auf Göppingen keine Niederlage, doch nach dem 28:28 (15:15) Remis in der Hohenstaufenstadt rutschte die Mannschaft von Maik Machulla hinter dem Erzrivalen THW Kiel auf Rang zwei.
Göppingen – Bei jeweils 47:5 Punkten, stehen die Schleswig-Holsteinischen Landeshauptstädter sowohl aufgrund der besseren Tordifferenz, wie auch des besseren direkten Vergleichs, nunmehr an der Tabellenspitze. Dass die SG dort nicht mehr steht, war einem zwölfminütigem Blackout in Göppingen geschuldet. Zwischen der 25., und 37. Minute, erzielte das Machulla-Team nämlich keinen Treffer. Dabei hatte die Partie so gut für den nördlichsten Bundesligisten begonnen. Nach dem schnellen 1:0 der Gäste durch Linksaußen Hampus Wanne, der in seiner Heimat Schweden zum Handballer des Jahres gewählt wurde und dem 2:0 durch seinen Landsmann Jim Gottfridsson, erarbeitete sich die SG leichte Vorteile. Das 7:4 durch Spielmacher Gottfridsson, konterten die Gastgeber zwar zum 6:7 Anschluss, doch im Angriff blieben die Gäste durchschlagskräftig. Zwei Tore in Folge durch Wanne und Kreisläufer Johannes Golla, brachten mit dem 14:11 erneut eine Drei-Tore-Führung zugunsten der SG. Doch nach einer Auszeit von Göppingens Trainer Hartmut Mayerhoffer, verteidigte Frisch Auf mit viel Leidenschaft. Mads Mensah Larsen traf zwar noch einmal, doch dann bissen sich die Flensburger die Zähne am FAG-Deckungsverband aus. „Wir haben 15:12 geführt, dann aber nicht mehr mit dem nötigen Druck im Angriff gespielt. Statt mit einer Drei-, oder Vier-Tore-Führung in die Halbzeit zu gehen, steht es 15:15.
0:8 Lauf von der SG
Gleich nach der Pause verwerfen wir zwei ganz klare Chancen und leisten uns einige technische Fehler. So haben wir Göppingen ins Laufen gebracht“, beschrieb SG-Trainer Maik Machulla den Halbzeitübergreifenden zwölfminütigen Blackout seiner Mannschaft. Nicht nur, dass die Führung aus dem ersten Durchgang Pfutsch war, waren die Flensburger gleich nach Wiederanpfiff von der Rolle. Zwei Paraden von FAG-Keeper Urh Kastelic, der das Torhüterduell gegen seinen beiden Gegenüber Benjamin Buric und Torbjörn Bergerud für sich entschied, sowie drei Zuspiele ins Leere, luden die Gastgeber zu Tempogegenstößen ein. Und diese nutzen ihre Chancen mit fünf Treffern in Folge. Der 0:8 Lauf der SG mündete so in einem 15:20 Rückstand. Zwar traf Göran Sögard nach langer Flaute zum 16:20, doch der starke FAG-Rückraumspieler Nemanja Zelenovic, sowie Linksaußen und Nationalspieler Marcel Schiller per verwandelten Siebenmeter, schraubten das Resultat auf 16:22 aus Sicht der SG.
Doch die Norddeutschen fingen sich wieder und zeigten laut Machulla, „eine überragende Moral“. Sögard, Wanne, Kapitän Lasse Svan und Gottfridsson, sorgten beim 20:23, zwölf Minuten vor Spielende, für Hoffnung. Nach dem 22:26 von Göppingens ebenfalls starken Rechtsaußen Josip Bozic-Pavletic, neun Minuten vor der Schlusssirene, folgte die stärkste Phase des Machulla-Teams. Balleroberungen und nun konzentriert abgeschlossene Angriffe sorgten für einen 5:0 Lauf. Zweimal Mads Mensah Larsen, zweimal Gottfridsson, sowie einmal Svan, schienen binnen sechs Minuten die Partie gedreht zu haben. Denn mit dem 27:26, hatte sich die SG die Führung zunächst zurückerobert. Nach dem 27:27 Ausgleich, traf Kapitän Svan zum 28:27 der Gäste.
Schiller glich per Siebenmeter zum 28:28 aus und Maik Machulla nahm 21 Sekunden vor Ultimo seine letzte Auszeit. Doch die Gastgeber verteidigten mit viel Energie und der letzte Freiwurf durch Mensah-Larsen, landete schließlich im Göppinger Abwehrblock. Am Ende stand nur ein, statt der erhofften zwei Punkte.
“Das Ergebnis tut uns sehr weh”
Dementsprechend wechselhaft wie das Spiel, war die Analyse von Maik Machulla. „Wir wollten die zwei Punkte. Aber in der Phase Ende der ersten und Anfang der zweiten Halbzeit haben wir nicht ruhig gespielt. Nur ein Tor in 17 Minuten in Göppingen ist natürlich nicht gut. So geraten wir klar in Rückstand. Dann wird es sehr schwer. Doch wir holen die sechs Tore auf und haben am Ende sogar noch die Chance zu gewinnen. Am Ende ist es ein Punkt und im Moment tut uns das Ergebnis sehr weh. Doch mit der Moral bin ich natürlich sehr zufrieden. Es sind so viele Spiele und wir sind jetzt mal hinten dran. Es bleibt weiter eng“, so der SG-Trainer, der mit kämpferischem Unterton nach vorne schaute. Denn bereits am Samstag, geht es weiter. Dann ist der starke Tabellensechste HSG Wetzlar auf dem Flensburger Campus zu Gast. Der Anpfiff in der Flens Arena erfolgt um 20.30 Uhr. (jös)