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Die SG Flensburg-Handewitt hat zumindest für eine Nacht wieder die Tabellenführung in der Handballbundesliga zurückerobert. Nach dem 28:28 Remis bei Frisch Auf Göppingen, gewann die Mannschaft von Maik Machulla mit 32:24 (13:13) gegen die HSG Wetzlar und legte mit 49:5 Punkten gegenüber dem Erzrivalen THW Kiel (47:5) vor. Die Landeshauptstädter treten erst am Sonntag (13.30 Uhr), bei den Füchsen Berlin an.
Flensburg – Bis drei Stunden vor dem Anpfiff herrschte bei der SG und der HSG aber eine andere Spannung. Denn die Austragung der Partie war gefährdet. Da ein Spieler und eine Person aus dem näheren Umfeld der SG bei der routinemäßigen PCR-Testung am Freitag, ein positives Ergebnis hatten. Doch die Samstagtestungen waren allesamt negativ und so hatte das Gesundheitsamt Flensburg keine Bedenken, das die Bundesligabegegnung in der Flens Arena über die Bühne gehen konnte. Unter dem Eindruck des bangen Wartens, wirkte die SG im ersten Durchgang auch alles andere als befreit. Gegen die zwar dezimierten, aber sehr disziplinierten Gäste, tat sich das Machulla-Team enorm schwer. Die eigens erzielten Führung wurden von den Gästen postwendend ausgeglichen.
Nach dem 6:6 in der zwölften Minute, gelang der HSG selbst zweimal die Führung. Nach dem 8:9 durch den starken HSG-Rückraumshooter Lenn Rubin, schien die SG aber in die Spur zu finden. Drei Treffer in Folge durch Göran Sögard, Jim Gottfridsson und Hampus Wanne, brachten einen 11:9 Vorsprung. Doch die Gäste blieben ruhig und schlugen zurück. Kurz vor der Pause traf Emil Mellegard zur 12:13 Führung des Teams von Trainer-Routinier Kai Wandschneider. Wanne per verwandelten Siebenmeter, sorgte zumindest für den 13:13 Gleichstand zur Halbzeit.
Machulla-Auszeit fruchtet
Auch nach dem Wechsel blieb es zunächst eng. In Unterzahl gelang der HSG Wetzlar sogar der 20:19 Anschluss per Kempa-Trick durch Rubin. Und auch das schnelle 22:19 der Gastgeber, wussten die Hessen zu kontern. Kreisläufer Patrick Gempp aus der Nahdistanz und Rubin per Tempogegenstoß, hielten die Partie Mitte des zweiten Durchgangs mit dem 22:21 weiter offen. Nach dem 22:19 durch SG-Spielmacher Jim Gottfridsson, nahm Maik Machulla eine Auszeit, die fruchtete. Mit einer beweglichen und starken Deckungsleistung, wurden die Gäste unter Druck gesetzt und so ergaben sich Ballgewinne. Zudem legte der Angriff ebenfalls zu. Sehr zur Gunst von Rechtsaußen Marius Steinhauser, der den auf der Bank sitzenden und geschonten Kapitän Lasse Svan vertrat. Ob aus dem Spiel heraus, oder per Tempogegenstoß. Steinhauser traf weidlich und aus allen Lagen. Ob in den Winkel, ins untere lange Eck oder gar ins leere Tor. Der pfeilschnelle Flügelspieler erzielte, nach zuvor zwei Toren, sechsmal in Folge ein. Für den Zwischenspurt vom 23:21 auf 29:23 war er als Torschütze im Alleingang erfolgreich.
SG-Coach erleichtert
So war die Begegnung sechs Minuten vor dem Abpfiff zugunsten der SG Flensburg-Handewitt entschieden, die am Ende einen klaren 32:24 Sieg bejubeln und sich die stundenlange Ungewissheit über die Austragung der Partie aus den Trikots schütteln konnte.
Nach dem Spiel lobte Gästetrainer seine Mannschaft, „für eine starke erste Halbzeit und die gute Leistung bis Mitte der zweiten Halbzeit“. Und erkannte die Leistung der SG fair an. „In der zweiten Phase der zweiten Halbzeit hat man die Klasse und Qualität der SG gesehen, die sich dann durchgesetzt hat. Gratulation an Maik und die SG.“ Maik Machulla atmete nach dem Spiel durch. „Natürlich war es in der Vorbereitung störend, wenn man nicht weiß, ob das Spiel stattfinden kann. Ich bin froh, dass ich Alexander Petersson mehr Spielzeit geben konnte und auch Marius Steinhauser sechzig Minuten durchgespielt hat“, so der erleichterte SG-Trainer. (jös)